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Sonntag, 22. April 2012

Spiel 33: Ludwigsburg vs. Würzburg

Gestern Abend einen Kurz-Trip ins Schwäbische unternommen. EnBW Ludwigsburg empfing unsere s.Oliver Baskets in der wirklich wunderschönen Arena Ludwigsburg (später mehr dazu).
Und es war ein nettes Spiel, muss man sagen, auch wenn es am Schluss etwas zu deutlich hieß 91:80 n.V. für den Gastgeber.
Los ging es fast wie im letzten Spiel gegen Gießen, nach 10 Minuten stand es 17:28. Ein vielversprechender Auftakt für die zahlreichen Würzburger Fans, aber für die Ludwigsburger ging es ja schließlich um den Klassenerhalt und den wollte man vor heimischem Publikum klar machen. Also rissen sich die Mannen um Headcoach Steven Key zusammen und kämpften sich mit einem 20:9-Viertel zurück, so dass es zur Halbzeit 37:37 stand.
Das dritte Viertel ging mit 18:19 knapp an Würzburg, aber im Schlussabschnitt geriet man in einen unbequemen Rückstand, der dann doch zum Leidwesen der Schwaben in einem 75:75 Endstand mündete. Verlängerung!
Aus meiner Sicht entscheidend war hier das Unsportliche Foul gegen Bucknor, als er Jeff Greer beim Dunk nach einem Fastbreak foulte. Aus meiner Perspektive war das nicht gerechtfertigt, aber der Vorsprung nach den fälligen Freiwürfen war dann doch etwas zu groß. Es gab auf beiden Seiten wieder einige zweifelhafte Schiri-Entscheidungen, der Ludwigsburger Sieg geht aber auf jeden Fall in Ordnung. Wäre auch schade, wenn man nächstes Jahr nicht wieder dorthin fahren könnte.

Im ersten Viertel hat Maxi Kleber wieder groß aufgetrumpft, seine 11 Punkte machte er alle in der Anfangsphase. Bin mal gespannt, ob er in den Playoffs weiterhin so viel Spielzeit kriegt, oder ob er aktuell nur für die nächste Saison "ausgetestet" wird, denn danach sieht es für mich bei ihm und auch Oli Clay aus, wobei Clays Vertrag nach der Saison endet. Ich bin immer noch der Meinung, dass er was kann...

Eine Freiwurfquote von 77,8%, wer hätte das diese Saison noch erwartet? Lag es daran, dass Jason Boone, unser sympathischer Freiwurflegastheniker (53% FT), heute in zivil pausieren durfte? Sicher ist auf jeden Fall, dass sein Fehlen auch mit für die Reboundüberlegenheit der Ludwigsburger gesorgt hat. Nur fünf Offensivrebounds für die Baskets (sicherlich Minusrekord diese Saison) und ein Reboundverhältnis von 49: 28 spricht Bände. Dabei war der im Vorhinein groß angekündigte Kurt Looby mit 6 Minuten, 2 Punkten und 0 Rebounds überhaupt kein Faktor. Stattdessen punkteten und reboundeten Mark Dorris (19 Pkt./ 7 Reb) und Jeff Greer (24 Pkt./10 Reb) am meisten. Auch Johannes Lischka (14 Pkt./ 10 Reb) gefiel.
Unser Rob Tomaszek war ebenfalls kein Faktor, nur gut 3 Minuten Einsatzzeit! Ricky Harris hat derzeit absolut kein Vertrauen in seinen Dreier. Geht der erste nicht rein, nimmt er kaum noch einen und versucht lieber zum Korb zu ziehen, was gestern erneut nur mittelprächtig erfolgreich war.
"Man of the Match" (geht Euch diese "Geht auf unsere Facebook-Seite-Bettelei" bei den Sport1 Übertragungen auch so auf den Keks wie mir?) bei uns war Jermaine Bucknor, gefolgt von John Little, Ben Jacobson, Maxi Kleber, Chester Frazier und Chris Kramer. Alex King mit einer soliden Leistung. ICE mit seinem ersten Kurzeinsatz nach der OP kaum erwähnenswert, denke aber, dass er für die Playoffs wichtig sein könnte.

Zum Drumherum:
Die Fahrt von der A81 in die Stadt rein ist eine Katastrophe: Alle 50 Meter eine Ampel! Möchte nicht wissen, wie das im Berufsverkehr ist.* Ansonsten wurde man gleich in das Parkhaus gelotst, das direkt gegenüber der Halle ist.
Von außen ist die Arena Ludwigsburg ja etwas unauffällig, die Sportarten-Piktogramme wirken etwas anachronistisch (Olympia '72?). Aber die inneren Werte zählen halt mehr. Wenn man in so einer schicken, modernen Halle ist, fühlt man sich als Würzburger beim Gedanken an die s.Oliver Arena doch etwas peinlich berührt.
Meine Eindrücke (heute mal wieder stichpunktartig):
- Das Arenapersonal (also Platzanweiser bzw. neudeutsch "Security) trug schicke Westen, Krawatten bzw. Sakkos. Erinnerte mich an meinen Besuch im Rose Garden in Portland.
- Insgesamt wirkt das Foyer recht hochwertig, bspw. ist der Boden nicht mit Billigfliesen Marke "Norma" ausgelegt, wie in der Stechert Arena in Bamberg.
- Wenn man Flaschen verkauft, statt erst die Getränke in Becher zu füllen, gehts halt doch am Schnellsten ( so wie bei uns!)
- Steile Tribüne mit guter Sicht, Sitze unten gingen sehr nah ans Spielfeld.
- Die Klappsitze, zumindest in meiner Sektion, waren gepolstert und sehr bequem
- Trotz moderner, neuer Halle, war die Stimmung echt gut, die Fans beider Teams waren ordentlich zu hören, und zwar so laut, dass ich kaum die diversen Hallensprecher gehört habe.
- Die Ludwigsburger sind sehr höfliche Menschen, die trotz Kampf um den Klassenerhalt ihrer Mannschaft bis 2 Minuten vor Schluss sitzen bleiben um niemanden die Sicht zu nehmen.
- Geländer zwischen den Sitzreihen sind megapraktisch, denn man kann mit einer Hand zu "Kernkraft 400" mit dem Schal wedeln und mit der anderen die Klatschpappe gegen das Geländer schlagen!
- Die Sitzreihen kamen mir relativ eng vor, der Livetickermann Wolfgang Jung, hat sich auch darüber ausgelassen.
- Trotz ausverkauft gemeldetem Haus waren auf den Tribünen etliche Plätze leer. Und von den sieben Logen ganz oben war nur in zweien Betrieb, voll waren sie nicht.
- Es gab relativ wenig Werbung, die Wände im Halleninnenraum waren erstaunlich kahl. Bei Wolle Heyder gäbe es das nicht. Bin mir auch nicht sicher, ob zwischendrin Werbespots auf den etwas zu kleinen Videowänden gezeigt wurden, vermisst habe ich das nicht. Ohne zu viel Werbung wirkt die Arena und das Event nämlich auch etwas höherklassiger.
- Es gibt in Ludwigsburg anscheinend keine Cheerleader, hab sie auch nicht vermisst. Ab und zu gab eine Breakdance Crew ihre Tanzeinlagen zum Besten.
- Die Halbzeitshow war das Finale des VR-Bank Cups, d.h. zwei Schulmannschaften spielten fünf Minuten Basketball (das Turnier wurde wohl über die ganze Saison ausgetragen). Der Pokal war ca. so groß wie der aus der Champions League. Musste an Lars Buss denken und schmunzeln, wie er anno dunnemals den Briefbeschwerer die Trophäe, die es zum Gewinn der Regionalliga gab, in die Höhe hielt.

Liebes Baskets Management und Hallen-Investoren: Bitte nehmen Sie sich die Ludwigsburger Arena zum Vorbild, das ist ein echtes Schmuckstück.

* Ein Kommentator machte mich darauf aufmerksam, dass man besser die Abfahr Ludwigsburg Süd nutzt. Probier ich nächstes Jahr aus.

Samstag, 21. April 2012

Wenn der Postmann gar nicht klingelt

Hurra, Hurra die Post ist da! Jawohl, schon heute am Samstag, 21. April wurde mir endlich mein Reservierungscode für die Playoff-Tickets zugstellt.
Was soll daran besonders sein, wird sich manch einer fragen.
Das kann ich Euch sagen: Der Großteil der Dauerkartenbesitzer hat wahrscheinlich schon am Dienstag, den 17. April oder Mittwoch den 18. April sein Schreiben bekommen. Ich schau jeden Tag, wenn ich nach Hause komme in meinen Briefkasten, aber nur gähnende Leere, keine Post von den Baskets.
Es ist schon ein Armutszeugnis für die Firma Mainpost Logistik, dass sie nicht in der Lage ist in ihrem "Stammzustellgebiet", einen Brief innerhalb der Laufzeit von einem Tag zuzustellen, wie sie hier behauptet: http://www.mainpostlogistik.de/privat/zustellgebiet/art190,2748 .
Ich wohne direkt im Stadtgebiet Würzburg, nicht auf irgendeinem Aussiedlerhof!

Stattdessen überlässt sie ihren Job einfach der bösen Konkurrenz, wie man an diesem Bild schön erkennen kann.*

An der Stelle ein großes Dankeschön an die Deutsche Post, die es schafft, einen Brief, der in Würzburg aufgegeben wurde, am nächsten Tag in Würzburg zuzustellen.

Schön auch, dass man nun erfährt, dass man als Dauerkartenbesitzer unter Nennung des eigenen Namens die Tickets im Baller's Planet kriegen kann und gar keinen Code benötigt.

Ich gehe stark davon aus, dass auf dem Bestell-Formular für die Dauerkarten 2012/13 ein  Ankreuzfeld "inkl. aller Playoff-Heimspiele" zu finden sein wird, damit man sich das etwas aufwendige Prozedere wie dieses Jahr spart, sollten wir nächstes Jahr wieder unter die besten acht kommen. Das soll auch kein Rüffel an die Baskets sein, leider ist Mainpost Logistik ja Sponsor, da muss man die ja nehmen. Ich kann aber nur jedem raten, eilige Terminsachen nicht mit denen zu verschicken.

* Leider nicht mein erstes negatives Erlebnis mit der unzuverlässigen Mainpost Logistik!

Donnerstag, 19. April 2012

Umfrage zu Playoff-Gegner

Nachdem ich gerade wieder etwas Luft habe, starte ich mal eine Umfrage:
Wen wollt Ihr für die s.Oliver Baskets als Gegner in der ersten Runde?
Einfach Euren Lieblingsgegner im Kästchen rechts anklicken.

Ihr könnt gerne auch einen Kommentar hier zurücklassen, warum Ihr wie abgestimmt habt.

Sonntag, 15. April 2012

Spiel 32: Würzburg vs. Giessen

Das war sie also, die letzte Partie der regulären Saison im Premierenjahr 2011/12. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal den BBL Spielplan betrachtete, ging ich davon aus, dass das Heimspiel gegen Giessen am 14. April 2012 auch das letzte Spiel in der s.Oliver Arena bis zur Vorbereitung 2012/13 sein würde, d.h. ab da nur noch Basketball auf Sport1. Aber weit gefehlt! Wie schon lange bekannt, sind wir in die Playoffs eingezogen, jetzt dürfen wir mal gespannt sein, gegen wen es in der ersten Runde gehen wird, zwei Auswärtsspiele stehen ja noch an.
Der gestrige 68:57 Sieg kam dann doch nicht so einfach zustande, wie es viele Zuschauer und Hallenanimateur Matze Bielek ("Wollen heute die 100 knacken..") sich nach der ersten Hälfte vorgestellt hatten. Nachdem das erste Viertel mit 21:19 relativ ausgeglichen gestaltet wurde und es stark nach einem, für Würzburger Verhältnisse, High-Scoring Game aussah, knüppelte die Baskets Defense im zweiten Viertel die Giessener mit 26:5 nieder! Würzburg mal wieder mit einer richtig guten Ausbeute von Downtown. Das muss es ja gewesen sein, dachte man sich und ging beruhigt in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel jedoch, schafften es die 46ers die gemeine Würzburger Fanseele zumindest soweit zu beunruhigen, dass auch auf normale, harte Fouls massiv überreagiert wurde, weil da doch wieder die Angst war, man könnte die als sichergelaubte Partie doch noch verlieren. So ging dann die zweite Hälfte mit 21:33 nach Giessen, wovon sich  die 46ers aber auch nichts kaufen können im Abstiegskampf.

Zum Fäßchenmann des Tages wurde, zur Freude der Fans,  Maxi Kleber (12 Pkt, 4 Reb) gewählt, der eine ähnlich gute Leistung wie gegen Mittwoch zeigte, darunter zwei Alley-Hoop- Dunks! Beste Punktausbeute aber bei Jermaine Bucknor, mit 16 der heute besonders von draußen (4/6 3FG) ein gutes Händchen hatte.
Etwas blaß hingegen blieben Ricky Harris, der schon länger keine gute Shooting Night mehr hatte und auch Rob Tomaszek. Der zuletzt ebenfalls gut aufspielende King bekam ein paar Minuten weniger als in den letzten Wochen (zugunsten von Maxi), Ivan Elliott zwar wieder in der Lineup (Jacobson in zivil, konnte keine gravierenden Auswirkungen wegen seinem Fehlen feststellen) aber ohne Spielzeit. Der Rest mit der gewohnten Leistung. Einzig die Freiwurfquote ließ wieder zu wünschen übrig, das wird sich dieses Jahr auch nicht mehr ändern.

Die Schiris einigermaßen unauffällig, zwei Szenen möchte ich trotzdem aufführen:
1. Der ballführende Little wird von einem Giessener geschubst und verliert dadurch den Ball. Der fällige Foulpfiff bleibt jedoch aus. "Na gut", denkt sich Little, "nehm ich den Ball halt wieder auf und dribbel weiter". Denkste: Jetzt pfeift der Ref, der zuvor das Foul nicht gepfiffen hat: Doppeldribbel! Manchmal kann man aus Verzweiflung echt nur in seine Klatschpappe beißen.

2. Das Spiel ist entschieden, nur noch ein paar Sekunden auf der Uhr: Giessen im Angriff, der Ball rollt auf den Boden, ein Giessener steigt gewissermaßen auf den Ball bzw. kickt ihn (alles zwar unabsichtlich), aber so eine offensichtliche Fuß-Situation hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Der Pfiff bleibt aus. Wie gesagt, das Spiel war entschieden, aber in der ersten deutschen Profiliga erwarte ich schon, dass so was trotzdem gepfiffen wird, genauso wie jedes (aus meiner Sicht überflüssige) stop-the-clock-Foul der Giessener in der letzten Minute noch gepfiffen wurde. (Hat Coach Harmsen echt geglaubt, er kann noch was reißen?).

Möchte auch mal was zum Thema Cheerleading loswerden: Generell könnte ich sicher auch damit leben, wenn es in den Spielpausen ohne Unterhaltung zuging, aber irgendwie gehört das halt dazu. Aber langsam kann ich die Lasers nicht mehr sehen. Sie haben sich in den letzten Jahren zwar vermehrt, aber nicht wirklich verbessert. Wenn ich ihnen von der Tribüne aus zuschaue, ist die stärkste Emotion, die sie bei mir wecken Mitleid. Bei fast allen Cheerleadern habe ich das Gefühl, sie wären lieber irgendwo anders, anstatt in der s.Oliver Arena vor 3000 Zuschauern. Mir ist klar, dass sie sicher hart trainieren und dass das Tanzen und Menschenpyramidenbauen anstrengend sein muss. Aber wenn man diese Anstrengung mit einem Gesichstausdruck wie drei Tage Regenwetter nach außen transportiert, weiß ich nicht, ob das beim Publikum den gewünschten Effekt erzielt.
Da sind mir mittlerweile die Tänzer von Kenny's Dance School weitaus lieber, die rennen aufs Feld, brauchen keine 30 Sekunden, damit sie endlich im Takt ihre Choreografie abfackeln können, sondern legen sofort los. Die Tanzbewegungen schauen hundert mal besser und flüssiger aus als bei den Lasers und sie haben dabei ein Lachen auf den Gesichtern. Denen nehme ich zumindest ab, dass sie Spaß dabei haben.

Übrigens ein Großes Danke an das Management für das Engagement der Band "The Mustard Tubes". Absolut coole Indie-Mucke, genau mein Geschmack, höre mir gerade zum zweiten Mal ihre Debut-CD an, die ich gestern noch vor Ort mitgenommen habe. Hör ich da ein bisschen Bloc Party raus (Historical - Helicopter?) Mein Favorit bisher: Incomplete.
Am Montag, 16.04.12 sind sie auch im Café Cairo zu bewundern.

Donnerstag, 12. April 2012

Spiel 31: Bamberg vs. Würzburg

Gestern stand das Rückspiel im Frankenderby an, jedoch durfte kein Würzburger mit Sieghoffnungen nach Schweinfurt-Ost gefahren sein. Was die Brose Baskets aufs Parkett schicken, ist schon eine Klasse für sich, das wurde bereits im Hinspiel deutlich. Und so ist die Story der 83 : 67 Niederlage für die s.Oliver Baskets schnell erzählt: Nach fünf Minuten war dem Coach klar, dass es ein Tag wie jeder andere ist und keiner, an dem alles perfekt läuft* und entschied die Partie zum Trainingsspiel für die "Bankdrücker" zu machen. Das ist nicht böse gemeint, ich fand es im Gegenteil eher gut, denn statt zu sehen, wie die Stammrotation sich abrackert um doch deutlich zu scheitern, konnten wir endlich mal wieder Oli Clay (13 Pkt 5/6 FT%), Maxi Kleber (11Pkt, ein Reverse Layup, ein Dunk) und sogar Brazzo Henneberger spielen sehen, die beiden erstgenannten mit einigen schönen Aktionen.
Chris Fleming, Headcoach der Bamberger zog dann mit und gönnte seinen Youngstern entsprechende Minuten. Den Sieg perfekt machten jedoch die Stammspieler Tucker (absolute Waffe), Jenkins, Roberst. Pleiss auch ganz ordentlich, für die Thunder braucht er aber noch einiges an Muskelmasse, Boone hat ihn übers Parkett geschoben, wie eine Schachfigur, und da drüben gibts ein paar andere Kaliber. Wenn er tatsächlich nächste Saison in die NBA geht, wie es Heyder bei s.Oliver Baskets TV neulich meinte, wird er nicht viel spielen oder wird erst mal in die D-League abkommandiert.

Nach dem Stechert Cup in der Vorbereitung war ich diese Saison zum zweiten Mal dort zu Gast, aber die Stimmung hat mich immer noch nicht umgehauen. Auf der Tribüne Nord (für die nicht anwesenden: Das ist hinter dem Korb gegenüber des Bamberger Fanclubs, manch einer kennts vielleich aus dem Fernsehen), war gefühlt/ gehört ein Brösel Fan, der entsprechend dem Trommelrythmus mitklatschte und anfeuerte (Respekt!), der Rest gab lediglich Szenenapplaus. Ist das Bamberger Publikum schon so übersättigt?
Und dass das offizielle Gästekontingent nicht aus zusammenhängenden Plätzen besteht, fand ich sehr seltsam.
Hatte mein Ticket ja bereits im Oktober direkt online für den "Normalbereich" gekauft und fand es ehrlicherweise mal wieder schön ein Spiel im Sitzen anzuschauen.

Der Fanclub direkt hinter dem Korb hat ordentlich supportet, im SD Forum gibt es jedoch schon wieder Beschwerden aus beiden Fanlagern, ob der Inhalte der Rufe und Gesänge, die ich oben eh nicht verstanden habe. Den Würzburger Chefanimatueren sollte, bei allem Respekt für ihre Treue zu jedem Spiel mitzufahren und Stimmung zu machen, mal bewusst werden, dass sie vor allem auswärts das Bild des Würzburger Basketballfans prägen. Wenn man sich die Mainpost Bildergalerie anschaut, sind da ein paar eher kontraproduktive Schnappschüsse dabei. Die Aktion mit den Schnippseln nach dem ersten Würzburger Korb fand ich grenzwertig, bei den Bananen zu Philip Neumann musste ich schon grinsen.

Aufgrund der Musik- und Sirenenbeschallung bin ich wie auch zuhause auf Ohrstöpsel umgestiegen.
Dahingehend kann ich sagen, sind wir absolut playofftauglich: bei uns ist die Soundanlage mindestens genau so laut, wie beim Meister. Nur die Sirene für Spielunterbrechungen hat in der sOA einen geradezu melodiösen Klang, der Gott sei Dank viel kürzer ist. Gestern wurde bei jeder Auswechslung 30 Sekunden lang getrötet, was die Hupe hergibt. Auf Dauer könnte ich sowas nicht ertragen.

Insgesamt macht die Stechert Arena auf mich den Eindruck eines mit Werbung vollgepflasterten Parkhauses, schön ist sie echt nicht. (Kleine Retourkutsche für die Sticheleien im Hallenheft!).


*nur dann hätte man eine kleine Chance gehabt!

Spiel 30: Trier vs. Würzburg

Nur der Vollständigkeit halber ein kurzer Beitrag zum vorletzen Spiel:
Den in der zweiten Halbzeit herausgespielte Vorsprung gegen Trier hätte ich in der Deutlichkeit nicht erwartet. Die deutsche Center-Hoffung Zirbes wurde komplett aus dem Spiel genommen und im Endeffekt wurden die Tabellenplätze beider Teams durch das 61:75 bestätigt. Zahlenmäßig war es ein super Spiel von Ben Jacobson: 10 Assists dürften Team- bzw. Seasonhigh gewesen sein. Hatte mir vor ein paar Wochen überlegt eventuell mitzufahren, vor allem um mir die Halle mal ein bisschen aus der Nähe anzuschauen.

Samstag, 7. April 2012

Eine neue Halle für Würzburg - Teil 2

Seit dem 29.03., sind wir also alle etwas schlauer, was die Hallenfrage angeht, nachdem eine Gruppe Geschäftsleute um Baskets-Macher Jochen Bähr eine Präsentation im Forum auf dem Marktplatz abhielt. Geplant ist eine Multifunktionsarena als ein rein privatwirtschaftliches Projekt mit einer Gruppe von Investoren. Wenn alles reibungslos klappt (d.h. weder Stadtverwaltung noch Bürgerinitiative "XYZ" funken dazwischen), könnte sie schon Ende 2014 stehen. Ein sportliches Ziel.
Kapazität Basketball: 6000 Zuschauer.
Kapazität Konzerte: 8000 Zuschauer.
Kosten 25 - 30 Millionen.
Von den Kennzahlen vergleichbar mit der Ratiopharm Arena in Ulm. Auch die habe ich ja schon angesprochen. (Und sie wurde in eineinhalb Jahren fertiggestellt!)

Als mögliche Standorte wurden die Talavera, Schweinfurter Str. (zwischen Hotelturm und Bahngleisen), Nürnberger Str. (ehem. Faulenberg Kaserne) sowie das Hubland genannt.

Die Talavera wurde ja schon früher mit einem Hallenneubau in Verbindung gebracht, denke aber, dass das zu größerem Widerstand bei den Würzburgern führen könnte, wenn man ihren Festplatz wegnehmen (bzw. verkleinern) würde. Von der Lage aber eigentlich nicht schlecht, vor allem die Nähe zum CCW spräche dafür.

Die Fläche in der Schweinfurter Straße hatte ich in meiner Spekulation nicht berücksichtigt, weil ich der Meinung war, dass sie für so ein Projekt zu klein wäre. Dem scheint aber nicht so. Von der Lage her sehe ich sie als sehr gut geeignet, da sehr nah an City und Hauptbahnhof, Straßenbahnhaltestelle Berliner Ring in der Nähe und auch der automobile Verkehr ist gut angebunden. Was Parkflächen angeht, muss man mal schauen. Evlt. können sich Synergie-Effekte mit dem im Bau befindlichen Dienstleistungszentrum Novum ergeben, das muss ja auch ein Parkhaus bekommen. Außerdem gibt es gegenüber bei den Büro-Neubauten in der Beethoven-Str. Schürerstr. auch ein Parkhaus, was vor allem abends und an Wochenenden ziemlich leer stehen dürfte. Ideal für die Nutzung bei Konzerten oder Basketballspielen.

Was für die Nürnberger Straße spricht, hab ich ja in meinem spekulativen Artikel bereits aufgezählt. Der Standort rückt in meiner Rangliste aber einen Platz hinter die Schweinfurter Straße.

Beim Hubland bin ich mir nicht sicher, ob es dabei ums Leighton Areal geht, aber nur da ist ja aktuell was frei. Allerdings war ich der Auffassung, dass das was noch nicht Teil der Uni ist, für die Landesgartenschau vorgesehen ist bzw. für neue Wohngebiete. 2018 soll ja zeitgleich mit der Landesgartenschau auch die neue Straßenbahn dorthin fahren (was ich für absoluten Quatsch und Geldverschwendung halte).
Ob sich so eine Halle dort oben mit dem Wohngebiet gut verträgt, aus dem man den Durchgangsverkehr möglichst raushalten möchte, zweifel ich stark an. Außedem ist man da oben ganz schön weit ab vom Schuss, d.h. kein Hotel oder Restaurants und Bars in der Nähe.

Ich habe auch gehört, dass man in Bamberg etwas nervös auf unsere Hallenpläne reagiert hat, damit meine ich aber nicht die Basketballer. Die Stechert Arena war ja schon in finanziellen Turbulenzen, und ob sie momentan Gewinn abwirft, kann ich nicht sagen, gehe aber nicht davon aus, dass sie der Goldesel für den städtischen Haushalt in Bamberg ist. Im Wettbewerb um Kongresse, Tagungen, Konzerte, etc. könnten wir der Stechert Arena zusätzlich Konkurrenz machen, die ja ihrerseits schon relativ nah an Nürnberg liegt. Vom Standort her hat Würzburg schon ein paar Vorteile. Wir liegen viel verkehrsgünstiger (Großer ICE Haltepunkt, A3, A7, A81, Frankfurter Flughafen 1 Stunde entfernt), jedoch ist der Radius zum nächstgrößeren Veranstaltungsort immer noch groß genug. Will sagen: Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, alles  100+ km weit weg, so dass das Einzugsgebiet für die neue Würzburger Multifunktionshalle schon recht groß ist.

Ich wünsche den Machern auf jeden Fall viel Glück, denn nicht nur als Basketballfan, sondern auch als "normaler" Würzburger sollte man froh sei, wenn hier endlich mal was voran geht. Mit einer soliden Finanzierung und einem guten Konzept kann das auf jeden Fall ein Erfolg werden.

Freitag, 6. April 2012

Spiel 29: Würzburg vs. Bremerhaven

Nachdem das Spiel fast eine Woche her ist, mache ich es heute sehr kurz:
Die Revanche für die Hinspielniederlage ist geglückt, wobei man hier "Glück" echt betonen muss. Der 71:69 Sieg in der Overtime gegen die Eisbären war eines der spannendsten Spiele der Saison. Zu Beginn sah es mal wieder nach einem hässlichen Spiel mit miesen Wurfquoten und noch mieseren Freiwurfquoten aus. Die teilweise hanebüchenen Entscheidungen der Männer in Gelb machten es nicht besser.
Als die Mannen von der Nordseeküste mit 13 Punkten davon waren, fühlte ich mich unangenehm an die Niederlage gegen die Skyliners erinnert. Aber die Baskets gaben sich nie auf und konzentrierten sich auf das, was sie am Besten können: Das Spiel des Gegners im Keim ersticken. Und so kam es, dass nach einer furiosen Aufholjagd, unterbrochen von dem seltsamen T gegen Bucknor, am Ende der regulären Spielzeit, kein Team einen Vorsprung hatte.
Nachdem John Little einen aus meiner Sicht fahrlässigen Bodenpass auf Tomaszek spielte, der ihn nicht unter Kontrolle bekam, war die Niederlage zum Greifen nah. Mit 8.1 Sekunden zu spielen, hatte Bremerhaven die Chance zum Sieg....aber es kam anders: So einen Schrittfehler, hat man lange nicht gesehen:

Wie schon gesagt, nicht schön, aber hochgradig spannend. So was gibts halt nur beim Basketball, erst fast uneinholbar zurückliegen, dann eine Wahnsinnsaufholjagd und in der Verlängerung den Sack zumachen.
Richtig herausragend war keiner der Baskets, Kramer zum Fäßchenmann zu wählen, war aufgrund seiner Leistung in der Verlängerung vertretbar. Boone vertändelte häufig gute Pässe, die er in der Zone bekam. Wenn er da auch gegen größere Center etwas besser würde, was wäre er für eine Waffe! Wer mir gar nicht gefallen hat, diesmal war Kleber. John Patrick sah es ähnlich und brachte ihn trotz Foulproblemen unserer Bigmen, nach seinem ersten Einsatz nicht mehr. Defensiv stand er ein paar mal sehr unglücklich und war für ein paar Gegenkörbe verantwortlich. Auf der anderen Seite kann sicher jeder verstehen, dass wenn man nicht regelmäßig genügend Spielzeit kriegt, es schwer fallen muss, mit der Stammrotation in einen Rythmus zu kommen.


Neues aus der Rubrik "Jammern auf hohem Niveau":
Angesichts des offensiven Outputs der letzten Spiele, mach ich mir keine allzugroßen Hoffnungen auf die Zweite Runde, aber wer weiß, wie sich das in einer Best-of-Five Serie ausgeht. Ich lag ja schon sehr häufig daneben,...  :-)

Mittwoch, 4. April 2012

Melde mich bald wieder

Hi allerseits,

ich bin momentan beruflich ziemlich eingebunden und hatte in den letzten Tagen keine Zeit zu bloggen.
Ich hoffe es aber am Osterwochenende nachholen zu können, schließlich muss ich noch das spannende Spiel gegen die Eisbären kommentieren und auch sonst hat sich ein bisschen was getan.
Bis dann,
Ballin' Würzburg