Spiel 21: Würzburg vs Artland

Heute war der Tabellendritte zu Gast in der s. Oliver Arena. Die Artland Dragons, offensivstärkstes Team der Liga um den "Mini-Me" David Holston. Leider hatten die Drachen heute das Glück auf ihrer Seite, die Baskets verloren 68:72 .
Trotzdem sind wir immer noch auf Tabellenplatz fünf. Vom Homecourt-Advantage in den Play-Offs trennen uns aber drei Siege vom vierten Alba Berlin, das wäre ja auch echt zu viel des Guten.
Es war wie erwartet schwer für unsere launische Offensiv-Abteilung, defensiv konnten die Baskets das "Drachenfeuer" ganz gut im Zaum halten. Der erwähnte, kleinste Spieler der Liga spielte heute nur eine untergeordnete Rolle. Der zweitbeste Scorer der Liga hatte sich in der Pokal-Qualifikation gegen Bamberg am Mittwoch am Knöchel verletzt und sein Einsatz heute war bis zuletzt zweifelhaft. Ich denke aber auch wenn er 100% fit gewesen wäre, hätten ihn Frazier und Little das Leben schwer gemacht. Vielleicht war das aber auch der Knackpunkt des Spiels. Denn die Scoringlast hat sich so bei den Dragons heute ziemlich gleichmäßig über viele Spieler verteilt. Und das recht effektiv: 16 von 26 2 FG und 6 von 18 3FG, 2 Treffer davon gingen auf das Konto des Centers Fenn, macht insgesamt 50%! Bei unseren Baskets war es heute mal wieder ein Tag der zu kleinen Körbe: 17 von 39 2FG% sowie 6 von 20 3FG%, macht zusammen eine Quote von 39,0%. Uärgs.... Freiwurftechnisch war es heute auch mal wieder so lala mit 64% (Wü) gegenüber 71% (Qua).
Zum Fäßchenmann wurde der einzig überragende Spieler heute, Chris Kramer. War mal wieder Zeit, dass er so abliefert. Wieder und wieder penetrierte er die niedersächsische Zone und musste dabei einiges einstecken, er kam auf 21 Punkte, 4 Rebound und 5 (!) Steals. Auch Jacobson hat mir heute mal wieder gut gefallen. Frazier war ganz OK, Ivan hatte früh Foulprobleme. Alex King hat heute mal beide Dreierversuche getroffen, da hab ich doch letzte Woche noch gelästert. Weiter so!
Auf der fünf war heute Tomaszek definitiv der bessere Spieler: 5 Pkt, 3 Rebounds, 2 Blocks und  2 Steals! Mr. Boone wäre heute sicher gerne 2-3 inches größer gewesen, jedes Mal wenn er gegen den Artländer Center aufgepostet hat, wurde er entweder geblockt oder zumindest ist der Ball nie reingegangen. Er wurde heute verhältnismäßig oft in der Zone versucht anzuspielen, es kam aber meist nichts gescheites bei raus.
John Little hat mir in der gegnerische Hälfte auch nicht so gut gefallen, seine Dreierversuche verhungerten  allesam und "clankten" höchstens mal an den Ring. Zog er in die Zone schloss er entweder halbherzig ab oder versuchte noch einen Pass, der dann auch nicht wirklich ankam. Die Dreiermaschine Ricky Harris hatte heute nur 5 Punkte, hat auch nur 13 Minuten gespielt. Ist eher zum Korb gezogen, als dass er Dreier versucht hat.
Wir sind halt eine defensiv-orientierte Mannschaft, das ist ganz klar unsere Kernkompetenz.
Es war eine vertretbare und auch nicht ganz unerwartete Niederlage gegen eine der offensiv stärksten Mannschaften, allerdings hat mir Nathan Peavy gar nicht gefallen, der hat ein paar Mal richtig schön Ellenbogen ausgefahren und teilweise in der Offense mit  Chris Kramer richtig gerungen, gepfiffen wurde aber nur selten. Die Schiri-Leistung fand ich durchwachsen, aber nicht soo schlecht, BBL halt.
Es war aber auf jeden Fall schön, dass das Team sich aus einem 18-Punkte Rückstand im zweiten Viertel so gut zurückgekämpft hat, auch wenn die Quakenbrücker leider immer eine Antwort hatten, als die Würzburger wieder Hoffnung schöpften.

Off the court:
- Der gute Matze Bielek war wieder da und ging mir ein bisschen auf die Nerven. Meistens sind seine Aufrufe zum Anfeuern völlig überflüssig gewesen, weil sowieso alle standen und klatschten. Er meint es sicher gut, aber das heute war mir zu viel Animation. Würde mich nicht wundern, wenn vom Fanklub diesmal auch wieder Beschweden kommen. Ich weiß selbst wann ich anfeuern muss bzw. will.

- Was mir auch nicht gefallen hat, war das Auspfeifen der Artländer nach ein paar strittigen Schiri-Entscheidungen. Ich glaube unsere Jungs haben mehr davon, wenn wir sie mit "De-Fense" Rufen unterstützen, als den Gegner auszupfeifen. Diese übertrieben Publikumsreaktionen auf unpopuläre Entscheidungen der Männer in den gelben Hemden rufen dann doch  ein gewisse Fremdschämen in mir hervor.