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Samstag, 24. März 2012

Phoenix in der Asche

Am 23. April zeigt das Cinemaxx Würzburg zusammen mit den s.Oliver Baskets den Dokumentarfilm
"Phoenix in der Asche - Ein Jahr im Abstiegskampf". Er schildert die Saison 2009/2010 des BBL-Aufsteigers Hagen.
Der Film kam vor ein paar Wochen schon auf WDR und ich muss sagen, ich finde ihn wirklich empfehlenswert. Bemerkenswert offen gibt die Dokumentation Einblick hinter die Kulissen eines deutschen Erstligaclubs aus dem unteren Tabellendrittel und zeigt die oft wenig glitzernde Realität im Leben von Coaches und Spielern in einer, leider immer noch, Randsportart.
Als besonders gelungen finde ich, dass der Film ohne jeglichen Kommentar aus dem Off auskommt. Nur original Aussagen der Trainer und Spieler vermitteln die wechselnde Stimmung im Team über die Saison.

Nicht nur für Basketballfans, sondern für alle die sich für das "Dahinter" beim Profisport interessieren.

Trailer gibts hier. 

PS: Ivan Elliott ist auch mit dabei :-)

Freitag, 23. März 2012

Eine neue Halle für Würzburg

Prolog
Ich hatte es schon vor längerem erwähnt, dass ich mal was zur Hallenthematik schreibe. Mittlerweile wurde auch bekannt, dass am 29.03. eine Präsentation/ Pressekonferenz der Baskets zum Thema statt finden soll.
An diesem Eintrag feile ich schon seit ein paar Wochen (nicht durchgehend, aber immer wieder mal), und ausgerechnet gestern abend ging im SD Forum die Diskussion wieder los. Sogar ein Hallenstandort ist aufgetaucht, den ich weiter unten ebenfalls vorstellen werde, das zeigt aber, dass die Auswahl in Würzburg einfach nicht so groß ist.
Bevor wir nun aber mit den hoffentlich erfreulichen Nachrichten zum Thema konfrontiert werden, ist noch Zeit ein paar Spekulationen/ Spinnereien in die Welt zu setzen. Feedback ist durchaus erwünscht, evtl. wird dieser Eintrag ja auch im SD diskutiert werden.....
Außerdem möchte ich noch sagen, dass alles, was ich hier schreibe mehr oder weniger meinem Hirn oder öffentlich zugängigen Quellen entstammt und ich keinerlei Insiderinfos oder Gerüchte zur aktuellen Hallenplanung verwende, mir sind nämlich keine bekannt. Sollte sich etwas davon bewahrheiten, war das einfach nur gut geraten!

Warum braucht Würzburg eine neue Halle?
Wie man immer wieder merken kann, wenn die Heimspiele der s.Oliver Baskets nach ein paar Minuten ausverkauft sind, ist die s.Oliver Arena einfach zu klein.
Und auch nicht mehr zeitgemäß:
  •  Von den meisten Stehplätzen sieht man schlecht,
  • die Zahlungsbereitschaft der gutzahlenden Sponsoren und „VIPs“ könnte man in einer modernen Arena mit separaten Business Logen und schickem VIP Bereich sicher entsprechend erhöhen
  • Das Catering (nicht das im VIP Bereich wohlgemerkt), das aktuell „nur“ aus Brezen, Wurst- und Leberkäsbrötchen besteht (damit will ich sicher nicht all die freiwilligen Helfer vor den Kopf stoßen!), war in der RLSO noch Top, das Angebot ist aber für eine professionelle Erstliga-Mannschaft doch etwas mau. Für mehr ist aber einfach kein Platz.
  • Es gibt nur eine Toilette an der sich zu Stoßzeiten lange Schlangen bilden
  • Das Foyer bzw. die Aufenthaltsmöglichkeiten für die Zuschauer vor den Veranstaltungen und in den Pausen sind einfach zu klein
  • Bekanntere Musiker/ Bands kommen gar nicht mehr nach Würzburg, da sie zu wenig Platz für Zuschauer und Bühnenequipment bietet
  • Würzburg sieht sich selbst als Kongress-Standort, eine Halle in der Größenordnung würde das Portfolio der Veranstaltungsstätten um eine völlig neue Kategorie erweitern (Stichwort "CCW+") 
  •  Die Gesellschaft vergreist, d.h. auch Veranstaltungen wie "Das ...-Fest der Volksmusik“ wollen  in Würzburg bald 5000 Zuschauer und mehr sehen.
Diese und noch viel mehr Argumente gibt es für den Neubau einer Multifunktionsarena für  5000+ Zuschauer in Würzburg.
 
Hallenprojekte in Deutschland
Nicht erst seit den s.Oliver Baskets beschäftige ich mich mit dem Gedanken an eine neue Halle in Würzburg. Die ganze Thematik, d.h. Bau und vor allem Betrieb, die logistischen Abläufe (u.a. Catering), die Technik eines Gebäudes in dem sich gleichzeitig mehrere (Zehn-)Tausend Menschen aufhalten, finde ich einfach hochinteressant. Ich habe z.B. in der Münchner Allianz Arena, dem Rose Garden in Portland und dem Safeco Field in Seattle an Führungen teilgenommen, bei denen man u.a. die genannten Themen etwas näher erläutert bekommt und an Orte kommt, die der normale Fan während einer Sportveranstaltung nie zu sehen kriegt.

Damit man auch mal ein Gefühl dafür bekommt, was in den letzten paar Jahren in der BBL an Hallenneubauten so los war, habe ich mal ein paar interessante herausgepickt:

Da wäre zum einen die Arena Trier. Das ist eine typische Multifunktionshalle, d.h. ausser den Heimspielen des TBB Trier, finden hier auch Damenhandball, Fernsehaufzeichnungen usw. statt. Sogar für den Schulsport wird sie genutzt. Neben der eigentlichen Haupthalle gibt es noch einige weitere Räumlichkeiten, die man ausserhalb von Veranstaltungen in der Haupthalle für diverse Events mieten kann, sowie eine angegliederte Sports Bar. Vom Konzept her finde ich das super, kann aber nicht sagen, wie die Halle angenommen wird bzw.ob sie wirtschaftlich ist (Zuschauerschnitt von 3800 bei einer Kapazität von 5900 ist etwas mau, liegt wohl eher am derzeitigen sportlichen Erfolg).

Dann gibt es den Telekom Dome der Baskets Bonn. Die einzige Arena in der Beko BBL, die dem Verein gehört. Mal abgesehen davon, dass die s.Oliver Baskets sicher nicht ihre eigene Halle bauen können werden, kommt die Halle im Fernsehen prima rüber. Das Tribünenlayout ist eigentlich perfekt: Hinter dem einen Korb eine einzige Stehtribüne für den Fanclub, die Sitztribünen gehen von oben bis an den Spielfeldrand und werden nur auf der einen Seite auf Höhe der Mittellinie von einem Tunnel druchbrochen.
Die Halle wurde von Anfang an primär als Basketballhalle konzipiert. Außerdem ist eine Trainingshalle und ein Fitnessstudio angegliedert.

Kommen wir zur Stechert Arena in Bamberg Schweinfurt-Ost. Die Heimstätte des amtierenden Meisters ist werder von außen, noch von innen eine Schönheit (Muss hier schon ein bisschen sticheln). Aber letztendlich zählt nur die Stimmung und die Lautstärke und daran fehlt es ja anscheinend nicht.
Das Tribünenlayout ist nicht schlecht, finde es aber besser, wenn es einen sog. Umlauf wie in Bonn gibt, d.h. es gibt eine Ebene, die einmal komplett um die Tribünen geht, wo dann z.B. auch die Ess- und Trinkstände, Toiletten, etc. angesiedelt sind. In der Stechert Arena muss man immer vom "Foyer"-Level die richtige Treppe nehmen um in seinen Block zu kommen. Auch dass die Tribüne gegenüber dem B**berger Fanclub (also dort wo auch die Gästefans sitzen), nicht bis ganz ans Feld runter geht, gefällt mir nicht, ist aber vielleicht der Erweiterung des ehemaligen Forums Bamberg geschuldet. Pfiffig ist auf jeden Fall der improvisierte Videowürfel aus vier Leinwänden, die per Beamer bestrahlt werden.
Bemerkenswert finde ich auf jeden Fall, dass es in einer Stadt mit nur 70.000 Einwohnern gelingt eine 6.900-Mann Halle regelmäßig vollzumachen. Wenn ich mich recht entsinne, hockt die Halle auf einem Supermarkt, d.h.die Parkplätze teilt man sich.

Das neueste Objekt schließlich steht in Neu-Ulm, die Ratiopharm Arena. Erst im Mai 2010 begann der Bau, im Dezember 2011 war schon die Eröffnung, d.h. ca. 1,5 Jahre Bauzeit bei Baukosten von 28. Mio Euro für die 6.000-Mann Halle. Das sind ordentliche Hausnummern, aber auch von aussen macht die Arena was her.
Was mir aber nicht so gut gefällt, sind die vielen Zugangs-Tunnel für die Besucher . Hier ganz gut zu sehen, gleich im ersten Bild.
Die Homepage ist sehr aufschlussreich, was die Vermarktung angeht. Das Bauunternehmen Max Bögl ist gleichzeitig Betreiber der Arena, die, wie alle modernen Arenen heutzutage mit etlichen VIP bzw. Business Logen ausgestattet ist.


Aber zurück zur Situation in unserer geliebten Heimatstadt Würzburg, wo in meiner Erinnerung das letzte erfolgreich abgeschlossene und nicht von einer Bürgerinitiative/ Denkmalschützern/ Feldhamsterliebhabern bekämpfte bauliche Großprojekt die fürstbischöfliche Residenz (1781) war. Mit einer Bauzeit von nur 62 Jahren (inkl. Innenausbau), wurde sie anscheinend zum Benchmark für alle späteren öffentlichen Bauprojekte in Unterfrankens Hauptstadt....

Die Vorgeschichte
Schon gegen Ende der X-Rays Ära wurde der Traum einer neuen Multifunktionshalle in Würzburg von vielen Fans und auch den damaligen Verantwortlichen verfolgt.
Die Firma mfi hatte das sog. Postareal am Bahnhof gekauft und wollte dort ein Einkaufszentrum ("Würzburg Arcaden") bauen. Der Plan war, links an den Bahnhof anschließend das Einkaufszentrum zu bauen und den Busbahnhof auf die rechte Seite (dort wo der Parkplatz bzw. Taxistand ist) zu verlegen. Da aber ein Stück des Ringparks geopfert werden sollte, formierte sich bald eine Bürgerinitiative (BI) "Ringpark in Gefahr". Diese Gruppe wurde zur Anführerin der Opposition zu den Arcaden, der sich auch der Würzburger Einzelhandel anschloss. Deren Motivation war natürlich ein großes Einkaufszentrum, das von der Lage relativ isoliert von der eigentlichen Innenstadt wäre, zu verhindern. Die Befürchtung war groß, die Innenstadt könnte ausbluten und veröden, wenn die Kunden nur noch zu den Arcaden am Bahnhof gingen.
Mit dem Bau der Arcaden hätte die Bahn allerdings auch mehr verdient und wollte die Stadt erpressen, dass sie ihren heruntergekommenen, veralteten Bahnhof nur saniert, wenn die Arcaden gebaut würden.
Außerdem war mfi bereit, ebenfalls am Bahnhof eine neue Multifunktionsarena für über 6000 Zuschauer zu bauen (Kosten ca. 20 Mio €), man konnte schon Modelle begutachten, auch bei den X-Rays Spielen wurde dafür geworben. Wie großzügig!
Die BI erreichte es aber, dass es im Dezember 2006 zu einem Bürgerentscheid kam, in dem die Arcaden-Gegner knapp gewannen. Damit waren die Arcaden erst mal auf Eis gelegt, kurze Zeit später, "entstand" der heutige Veranstaltungsort Posthalle, die vom Eigentümer mfi gepachtet ist. Mit der Insolvenz der X-Rays wurden die Rufe nach einer neuen Halle dann auch immer leiser.
Seit dem Wiederaufblühen des Würzburger Basketballs, kam die Diskussion wieder in Gang. Schließlich ist das Liga-Minimum für eine BBL-Halle 3000 Zuschauer. Da liegen wir mit aktuell 3140 nur knapp drüber. Die Befürchtung ist einerseits, dass bei einer Erhöhung der Mindest-Zuschauerkapazität, Würzburg aus der BBL wieder verschwinden muss. Andererseits muss ich aber auch sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die Liga uns wirklich radikal die Lizenz entziehen würde, wenn ein finanziell gesunder Club mit regelmäßig ausverkaufter Halle diese Bedingung nicht erfüllt. Zumindest wird es für solche Kandidaten wie uns oder auch Quakenbrück, befristete Ausnahmen geben bzw. muss die Liga zumindest prüfen, ob es gerade ein Projekt Hallenneubau gibt. In Braunschweig und Trier haben sie auch große Hallen (beide im 6000er Bereich), die aber nur bei Topspielen wirklich gefüllt sind. Was nützt eine große Arena, wenn sie halb leer ist und keine Atmosphäre hat?


Kleiner Exkurs zur Stadtplanung
Ich habe damals auch gegen die Arcaden und damit indirekt gegen die neue Halle gestimmt, weil ich immer noch der Meinung bin, dass ein isoliertes Einkaufszentrum am Bahnhof eine Gefährdung für die gewachsenen Strukturen in der Innenstadt darstellt. Außerdem gibt es dort immer nur die gleichen Geschäfte, wie es sie in all den anderen Shoppingmalls in Deutschland gibt. Mittlerweile sogar in Schweinfurt, was von den Befürwortern der Arcaden immer gerne als Beispiel genannt wird. Ja klar, als ob alle Würzburger nur noch in die Stadtgalerie Schweinfurt fahren. Ich war auch einmal dort, um es mir anzuschauen, aber außer dem Saturn und dem Kickz, gibt es dort nichts, was es nicht auch in Würzburg gibt. Mit Mediamarkt und dem Baller's Planet haben wir aber ebenbürtige (MM) bzw. überlegene (Baller's Planet) Gegenstücke in der Innenstadt.
Man könnte auch über die Kaiserstraße ein Dach ziehen, dann hätte man schon fast alle Geschäfte beisammen, die es auch in den üblichen Malls gibt: Runners Point, Foot Locker, 15 Handyläden, Gamestop, ein paar Klamottenläden, alles nur Filialisten. Fehlt nur noch ein "NanuNana". Nur, dass bei uns halt noch eine Straba mitten durchfährt.
Ich bin zwar Basketballfan aber auch Bürger dieser Stadt, aber die damals schon aufkommende Alternative MOZ-Areal gegenüber vom Stadttheater, scheint mir immer noch ein gute Standortwahl für eine, wie es jetzt offiziell genannt wird "Stadt-Galerie", also ein kleineres Einkaufszentrum mit hochwertigem Einzelhandel. Durch eine Umgestaltung von Eichhorn-, Spiegel-und Hofstraße hat man hier eher die Chance, die Fußgängerzone bzw. Shopping-Zone zu erweitern. Mit einem isolierten EKZ neben dem Bahnhof sehe ich das immer noch nicht.
Die kurze Hoffnung, das neue Staatliche Museum der Bayerischen Geschichte käme nach Würzburg, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Eigentlich hätte doch jedem klar sein müssen: das machen die Lederhosenträger aus Alt-Bayern schon unter sich aus. Glückwunsch an Regensburg zum Zuschlag, ist auch eine schöne Stadt.
Aber dieses Flip-Flopping unseres Stadtrates ist hier nur noch peinlich: Glauben die, dass ein potentieller Investor hier auch nur einen Euro ausgibt, bevor man nicht endlich klar und deutlich sagt, was die Stadt Würzburg an dieser Stelle haben will und ob man das ehemalige Mozart-Gymnasium abreißen darf oder nicht? Der  Bürgerentscheid war Ende 2006! Jetzt ist 2012 und das MOZ steht immer noch und auch sonst hat sich in Sachen Einkaufszentrum bzw. Halle nichts getan. Jetzt werden auch schon wieder die Stimmen lauter, die auf dem MOZ Gelände "Kultur" fordern. Liebe Leute, Kultur ist ja gut und schön und  hat sicher seine Daseinsberechtigung. Aber Kultur muss man sich aber auch leisten könnnen. Bei der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Lage, sollte man über jeden neuen Arbeitsplatz und höhere Gewerbesteuereinnahmen dankbar sein.
Jetzt bin ich aber ganz schön abgeschweift, aber wie in der Blogbeschreibung zu lesen ist, ist das kein 100% reiner Basketballblog.

Wohin damit?
Wieder zurück zum eigentlichen Thema: Neue Halle.

Erst Mal braucht es einen geeigneten Standort. Dazu betrachten wir mal kurz die Standortfaktoren der s.Oliver Arena:
+ direkte Straßenbahnanbindung: 10 Minuten in die City, gut 15 Minuten zum Hauptbahnhof
+ sehr gute Anbindung an Individualverkehr durch Lage direkt am Stadtring Süd (B19)
+ liegt nicht in einem Wohngebiet
+ Sanderstraße/ Innenstadt in Laufdistanz: 15 Minuten
- zu wenig Parkplätze in umittelbarer Nähe
Außer den Parkplätzen, ist die Lage der sOA also richtig gut zu bewerten.

 Über den Standort einer neuen Arena wurde von Fans im Internet schon viel spekuliert:
- neben dem s.Oliver Outlet in Rottendorf,
- neben dem IKEA an der B19,
-  in der Weißenburgstraße (Zellerau) auf dem brachliegenden Gelände der ehemaligen Kaserne,.. und noch ein paar andere.

Alles keine schlechten Ideen, denn man braucht ein geeignet großes Grundstück und es sollte mit verschiedenen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Wenn man aber bedenkt, dass so eine Halle nur als Multifunktionshalle funktionieren (d.h. sich rechnen) kann und ein möglichst breites Publikum für verschiedenste Veranstaltungen auch von weiter her locken soll, muss sie einfach in Würzburg gebaut werden, das hat Jochen Bähr auch schon geäußert. Die beiden erstgenannten Alternativen fallen damit weg; sie sind so gut wie nur mit dem Auto oder einer längeren Busfahrt zu erreichen, außer man wohnt direkt in Rottendorf oder Estenfeld.

Nun zu den etwas reelleren Möglichkeiten eine neue Halle zu bauen. In der Stadt sind aus meiner Sicht folgende Standorte denkbar:

Weißenburgstraße   Hier

+ Relativ gut mit Straßenbahn zu erreichen (wenn nicht gerade ein Strommast umknickt)
° Nähe zum Nike-Zentrum
° Noch ganz gute Erreichbarkeit  mit dem Auto (vor allem, wenn der Zeller Bock wieder offen ist)
- Eher gemischte Bebauung, vorwiegend Wohnen; Nachbarn könnten sich durch Lärm, Verkehr gestört fühlen.
- Laufdistanz zu Innenstadt bzw. zu den "Ausgehmöglichkeiten" zu groß
- keine zentrale Parkmöglichkeit
- "Hintere Zellerau" genießt bei vielen Einheimischen immer noch einen zweifelhaften Ruf

Hinter dem Bahnhof, wo früher mal der Gasspeicher war: Hier
+ Top Verkehrsanbindung: in fünf Minuten am Hauptbahnhof bzw. Busbahnhof, Straßenbahn
+ Top Anbindung an Individualverkehr durch Lage an der Nordtangente,
+ Zentrumsnah: in 10 Minuten läuft man zur Juliuspromenade und ist damit im Zentrum
+ Es werden keine Nachbarn gestört durch hinausdringenden Lärm (Zuschauer, Musik)
° Zugang über den geplanten neuen Tunnel durch den Hauptbahnhof  möglich

- Evtl. wirken sich Erschütterungen durch die Eisenbahn negativ auf Statik bzw. Zuggeräusche auf die Akustik bei Konzerten aus. ( Bei Basketballspielen würde man in der Halle nicht mal einen entgleisenden Güterzug hören :-) )
- (Noch) nicht genügend Parkmöglichkeiten in direkter Nähe (Bau eines Parkhauses?)

Nürnberger Straße, auf dem Gelände der ehemaligen Faulenbergkaserne
+ Top Anbindung an Individualverkehr durch Nähe zu B8/ B19/ Europastern
+ Jede Menge Parkplätze vorhanden
+ Ansiedlung von Partnerunternehmen möglich
° Gerade noch Laufdistanz zur City, vor allem zum Hauptbahnhof (ICE).
- Nur Busanbindung -> Abhilfe durch Shuttlebusse bei Großveranstaltungen (s. Bamberg)
- mögliche Altlasten auf dem Gelände?

Das Leighton Areal böte zwar auch genügend Fläche und soll ja sogar mit der neuen Straba Linie 6 erschlossen werden, aber mit der geplanten Landesgartenschau bzw. den neuen Wohngebieten dort, ist der Grund dort viel zu wertvoll. Und eine Multifunktionshalle für ein paar Tausend Leute würde sich da oben nicht gut mit der restlichen Nachbarschaft vertragen. Außerdem geht da vor 2018 gar nichts. Daher ist dieser Standort für einen mittelfristigen Hallenneubau uninteressant.

Welcher Standort auch immer ausgewählt wird, es wird garantiert wieder Leute geben, die was dagegen einzuwenden haben. Sei es, weil die Architektur nicht gefällt, weil auf dem Gelände eine gefährdete Tierart brütet, oder weil das Stadtbild verschandelt wird. Ich wünsche den Verantwortlichen auf jeden Fall viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Montag, 19. März 2012

Spiel 28: München vs. Würzburg

Zurück vom Wochenendausflug nach München, leider mit einer Niederlage im (Fan-)Gepäck. Es scheint, dass sich die Bauermanntruppe langsam tatsächlich findet, im gestrigen 72:62 Sieg gegen uns, waren sie klar die bessere Mannschaft. Auch die individuelle Qualität einiger Bayernspieler konnte man in diesem Spiel sehr schön sehen, damit meine ich aber nicht die deutschen.*
Da gibt es wenigstens ein paar Leute, die mal einen popligen Mitteldistanzwurf treffen können. Das ist etwas, was ich bei unserem Spiel leider all zu oft vermisse.
Offensiv war es gestern wieder einmal sehr schwache Kost, was unser Buben dargeboten haben. Wenn sie verlieren macht das echt nicht so viel Spass, als wenn sie gewinnen. Ich bin ja wirklich ein großer Freund von guter Verteidigung, aber trotzdem muss man halt vorne auch etwas mehr zusammen bringen als von der Dreierlinie zu schießen und versuchen mit Gewalt am Korb abzuschließen.
Leider haben die Baskets auch in der Verteidigung das ein oder andere Mal ganz schön alt ausgesehen, der Ball ist bei den Bayern schön und schnell rotiert, so dass desöfteren ein Mann völlig frei zum Schuss kam.

Ein kurzer Blick auf die Statisktik:
Würzburg schießt 33% aus dem Feld, davon 3/17 (17,6%) von Downtown, dagegen trafen die Bayern 44,4% aus dem Feld bei 7 von 16 Dreiern, für diese Perimeter-Defense gibts maximal ne 3-.  Ganz gut wiederum der Würzburger Job am offensiven Glas. Wenn man aber so wenig trifft, ist es fast kein Wunder, dass soviele Abpraller im Angriff anfallen. Zwölf Würzburger Turnover sind auch kein Zeugnis überragender Ballsicherheit, aber immerhin weniger als 16 bayerische Ballverluste.

Interessanterweise haben wir sogar fünf Freiwurfversuche mehr gehabt als Bayern, die gefühlte Quote lag bei 30, im Endeffekt waren es aber doch 65,5% (19 von 29), so lala. Alleine Jason Boone hat 5 seiner 8 Freiwürfe vergeigt und auch sonst war es nicht sein allerbester Tag, jede Menge vertändelte Baby-Hooks oder Post-Up Moves. Rob Tomaszek hingegen, war nach seiner Einwechslung wesentlich effektiver, hat sich aber verletzt, so dass er nicht mal 5 Minuten spielen konnte. Damit war unser Frontcourt dann wortwörtlich entsprechend dünn: Maxi Kleber wurde von Troutman nach Belieben herumgeschoben und auch Clay fehlt ein bisschen Masse um gegen die Trout- und Homänner (beide mit Double-Double) mitzuhalten. Alex King tat sein Bestes, aber nach gutem Auftakt sah man von ihm dann auch nicht mehr viel. Ivan Elliott und seine Gefährlichkeit von draußen hätten wir gestern sicher gut brauchen können, auch um die Münchner Bigmen mal etwas aus der Zone zu locken. Ein Jason Boone ist halt nur in einem 2 Meter Radius vom Korb gefährlich. So aber konnten die sich darauf konzentrieren die Zone zu bewachen, und wenn mal ein Würzburger (Kramer, Frazier, Little) angeflogen kam, war das nur selten erfolgreich.

Fatal sicher auch die drei schnellen Fouls von Little nach 4(?) Minuten, womit die Rotation auf den Guard-Positionen, ebenso wie die Verschnaufpausen, entsprechend kleiner wurden. Außer Topscorer Ricky Harris (13 Pkt), der einmal 7 Punkte in Folge erzielte, konnte keiner der "Guard-Terroristen" entscheidende Akzente setzen.
So gelang nach dem recht guten Anfangsviertel nur noch wenig, das zweite Viertel war grauenhaft. Erst im Schlussabschnitt wurde es noch mal "eng", wenn man bei 15 Punkten Differenz von eng reden kann. Schlussendlich war der Bayernsieg aber nicht mehr in Gefahr.

Und an alle, die sich gefragt haben, warum in den letzten 30-20 Sekunden nicht gefoult wurde, um doch noch den direkten Vergleich zu gewinnen: Bei court-vision.de hat John Patrick genau das bestätigt, was ich mir da gestern schon gedacht habe: Er ist auch nicht scharf auf den fünften Tabellenplatz. Denn damit bekommt man Artland in der ersten Runde und Bamberg in der zweiten!
Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich uns in der ersten Runde auch nur Außenseiterchancen einräume. Offensiv hängen wir zu stark von den Distanzschützen ab, defensiv davon, wie die Schiris pfeifen.
Am liebsten wäre mir Ulm, da ist die Auswärtsfahrt nicht so weit.

Zum Drumherum
Also von innen ist der Audidome keine schlechte Halle, obwohl doppelt so groß wie die sOA, wirkt sie relativ gemütlich, muss an dem 70e Jahre Charme liegen. Schon Wahnsinn, was in München so alles möglich ist. Da steigen die Bayern auf und suchen eine größere Halle, weil die Olympiaeissporthalle zu klein ist: "Ach ja, da steht noch die Rudi-Sedlmayer-Halle rum, die seit Jahren eigentlich keiner mehr braucht. Naja, renovieren wir das Ding ein bißerl, schon haben wir eine schöne Halle für über 6000 Leut'."

- Allerdings ist es tatsächlich so gewesen, dass ich es in der Halbzeitpause nicht geschafft habe mir etwas zu trinken zu kaufen, so lang waren die Schlangen, so langsam waren die Verkäufer. Organisatorisch nicht erstliga-reif!
- Als Scoreboard dienen vier Leinwände, rundherum an den Wänden verteilt , die zumindest vom Gästeblock aus (und sicher auch aus anderen Blickwinkeln) nicht optimal ablesbar sind. Hatte ich da nicht mal was von BBL Auflagen gelesen, dass es ein Scoreboard geben muss, an dem der Spielstand das ganze Spiel über abgelesen werden kann? Gilt wohl erst nächstes Jahr...
- Die Stimmung stammt zu großen Teilen (wie ja anscheinend teilweise auch in der Allianz Arena) aus der Konserve! Das war die größte Enttäuschung überhaupt, sowas sollte echt verboten werden, Publikumsgeräusche vom Band abzuspielen. Naja, obwohl,... bei uns wird ja auch gerne die Soundanlage bis zur Schmerzgrenze aufgedreht, um die Gästefans zu übertönen. Aber da ist es entweder Musik oder die schlecht ausgepegelten Werbespots. Pfiffe und Applaus dagegen sind in Würzburg immer live. Deswegen kann ich auch nur schlecht was zum Münchner Publikum sagen, auch weil es bei uns im Gästeblock durchgehend laut war, gleichwohl zum Ende hin etwas ruhiger.Im SD berichten einige Münchner vom ruhigen Würzburger Fanblock. Wurden wir da auch mit Musik übertönt? Oder gar Antischall?
- In der Halbzeit bespaßte der "Original" Milli Vanilli Sänger das Publikum, also der der damals echt gesungen hat, nicht der, der nur so getan hat.
- Als der Fanclub bei ca.20 Punkten Rückstand das "Wir holen die Meisterschaft..." Lied anstimmte, kam ich mir echt verarscht vor. Was sollte das denn?

* Jagla z.B: müsste sich nach einem Bayernspiel eigentlich nicht mal duschen, so wenig spielt der. Aber damit seine Klamotten hinterher wenigstens etwas verschwitzt sind, darf er ein paar Kilometer auf dem Ergometer fahren, während die Amis ihren Job machen.






Mittwoch, 14. März 2012

Spiel 27: Berlin vs. Würzburg

Mit 81:73 verlieren die s.Oliver Baskets ihr Auswärtsspiel in der Bundeshauptstadt. Das kann ich gut verkraften.
Im Internet (SD Forum, Mainpost Liveticker) ging es heute heiß her, die Vorberichterstattung der hauptstädtischen Presse über das Spiel war gespickt mit Zitaten/ Aussagen des Alba-Managers Marco Baldi über die bösen, prügelnden, schauspielernden Würzburger Basketballer und ihren dämonischen Coach, der schamlos die dummen deutschen Schiedsrichter für sein Zwecke ausnutzt und nur erfolgreich ist, weil er unfair spielen lässt.  Hat Baldi mal ein Praktikum bei Uli Hoeneß gemacht? Hat ein (selbsternannter?) Titelanwärter solche Aussagen nötig? Oder will er nur das Medien- bzw. Zuschauerinteresse gegen den Überraschungsaufsteiger wecken um die O2 World zu füllen? Oder will er nur mal vorbauen, falls sein Team doch wieder abkackt? Sogar Wolfgang Jung, der Livetickermann der Mainpost beschimpfte Baldi aufgrund seiner Aussagen, was sogar schon den Mainpostanwalt auf den Plan rief. Ich denke wir können uns was darauf einbilden, dass die Berliner so ein Geschiss Geschrei um uns machen.
Yassin Idbihi, der in Würzburg verletzungsbedingt fehlte, hat uns die größten Schwierigkeiten bereitet, unsere Bigmen fanden offensichtlich kein Mittel gegen den Nationalspieler (9/10 aus dem Feld, 7 Rebs). Auch Bryce Taylor, der im Hinspiel Null Punkte machte, hat uns heute mit 20 Punkten ganz schön eingeschenkt. Schon lustig, dass zwei Spieler, die im Hinspiel kein Faktor waren, heute zum Matchwinner werden, wohingegen Heiko Schafartze* heute eher nicht so viel zum Sieg beigetragen hat, was man aus den Stats so sehen kann.
Unser Ricky Harris, im Hinspiel MVP und Topscorer, mit einer Wurfquote zum Vergessen (2/11 aus dem Feld): Streaky Shooter! Aber da war er nur einer unter vielen. Der prozentuale Anteil von Bällen, die bei aus dem Feld abgegebenen Würfen auch vollumfänglich durch den Ringen fallen oder kurz: die Feldwurfquote ist bekannterweise unsere Achillesferse, diesmal waren es immerhin 38% gegenüber den 50% der Berliner. Aus der Distanz war die Quote OK, aber aus der Nähe hat man einiges Mehr (15) an Versuchen gebraucht. Waren das verlegte Layups oder was? D.h. aber auch im Umkehrschluss, dass wir mehr Offensivrebounds geholt haben, neun an der Zahl. 8 zu 15 Turnovers spricht für die Würzburger Presse (Hey, könnte Koenig & Bauer nicht mal die Baskets sponsern, die stellen doch (Druck-)Pressen her, das passt doch eigentlich wie die Faust aufs Auge!).
Auf der anderen Seite hatten die Berliner 21 Assists auf ihrem Konto, ein Beleg, dass sie in der Offensive weit weniger von Einzelaktionen abhängen als wir (11 Assists).
Jedenfalls haben die Baskets den Albanern einen guten Kampf geliefert, so weit man das an den Tickern (BBL und Mainpost) erkennen konnte, mehr kann ich als Würzburger eigentlich nicht verlangen.
Die Niederlage ist mehr als verschmerzbar, ich will gar nicht Artland als Gegner in der ersten Runde.

Ich hoffe die Jungs erholen sich gut, und wir sehen uns am Sonntag in der Rudi-Sedlmayer Halle!

PS: Mal schauen, was Baldi nach dem Spiel vom Stapel lässt, ggf. gibts dazu morgen noch ein Update.

* kleiner Insider-> siehe den Post vom Hinspiel im Januar :-)

Sonntag, 11. März 2012

Spiel 26: Würzburg vs. Oldenburg

Ja, was soll man sagen. Mit einem solch deutlichen 69: 42 Sieg der Baskets über die Baskets hätte ich nicht gerechnet. Ich hatte noch beim Betreten der s.Oliver Arena arge Bedenken ob des Oldenburger Trainerwechsels und des von den Oldenburg Fans fast schon als Wiederauferstehung gefeierten Siegs gegen Bremerhaven letzten Dienstag. Aber schon nach ein paar Minuten im ersten Viertel zeichnete sich ab, dass unsere Buben es wieder mal schaffen, einen Gegner auf ihr "Niveau" runterzuziehen. Das ist nicht böse gemeint, damit will ich nur zum Ausdruck bringen, dass es, ähnlich wie im Alba-Spiel, der Gegner von Anfang an nicht schafft sein eigenes Spiel aufzuziehen, ja ich würde sogar sagen, die Würzburg Baskets haben das Spiel der Oldenburger richtig kaputt gemacht.
Gehen wir mal ins Detail: Zum Fäßchenmann des Abends wurde John Little gewählt, der, ebenso wie Harris, 11 Punkte machte, sowie 3 Rebound, 2 Assists und 2 Steals. Eigentlich sollte sich jedoch das ganze Team dieses Faß  teilen dürfen, da gestern keine Einzelleistung wirklich überragend war, sondern es dieses Mal eine echte Teamleistung war, schließlich haben heute alle gespielt. Die FG% durch die Bank unterirdisch. Boone ganz ordentlich mit erstaunlich kurzer Einsatzzeit (ca. 20 Minuten). Tomaszek etwas unglücklich im Abschluss, ebenson Jermaine Bucknor bei seinem Heimdebüt. Wie froh er war, als sein dritter Dreierversuch endlich saß! Die Wurftechnik erinnerte mich mehr an einen Fußballeinwurf als an einen Sprungwurf im Basketball. Gegen Burrell und Chubb hatte ich mir echte Problem im Frontcourt ausgemalt, es kam aber gar nicht so. Vor allem Chubb kam gar nicht zum Zug. Burell aber auch nur mit 2 Treffern aus dem Feld, da wäre meiner Meinung nach mehr drin gewesen, wenn man sich die Matchups mit unserem Personal anschaut. Dann hat er sich nach dem Frustschubser gegen Jacobson auch noch ein disqualifizierendes Foul eingehandelt, und beinahe hätte er auch von Boone noch Prügel kassiert. Warum unsere Nr. 21 kein T gekriegt hat, nachdem er in Verteidigungsabsicht auf Burrell losgegangen ist, wird das Geheimnis der Unparteiischen bleiben. Aus subjektiver Würzburger Fansicht sicher gerecht, aber ich denke nicht regelkonform.

Besonders schön für uns Würzburger war sicher der Einsatz von Maxi Kleber. Obwohl ich schon wieder befürchtete, dass er schnell wieder auf die Bank darf, nachdem ihn Burrell in der Zone beim Aufposten einfach zur Seite geschoben und gepunktet hat, gab ihm JP doch etwas mehr Zeit sich zu beweisen. Das Resultat: 5 Punkte und 6 Rebounds in gut 14 Minuten. Mit seinen krakenhaften Armen war der Tipdunk sicher nicht so schwer :-)
Kramer und Frazier mit gewohnter Leistung, wobei Kramer gestern weniger treffsicher war, dafür 3 Assists und 3 Steals (jew. Gamehigh).
Sogar Oli Clay und Brazzo Henneberger durften in der Garbage Time mal wieder ran. Und es war schön zu sehen, wie der Rest des Teams wirklich versucht hat, es ihnen zu ermöglichen sich auch noch in die Scorerliste einzutragen, sie kommen ja leider nicht oft zum Zug. Besonders bei Clay tut es mir leid, dass er nicht öfter zeigen darf, was er kann. Brazzo ist ja sowieso unser Aufstiegsheld und Fanliebling.
Auf der anderen Seite war ja auch noch der Ex-NBA Spieler Bobby Robert Brown in seiner defensiven Lustlosigkeit zu bewundern, der aber auch offensiv nicht viel gebacken kriegte, was zum großen Teil  unseren Guard-Terroristen zu verdanken ist. So bekommt man keine neuen Angebote aus der NBA!

Insgesamt würde ich das Verhalten der EWE Baskets aber nicht überdramatisieren, wie es im SD Forum von vielen Würzburgern gemacht wird. So schlimm war es ja auch nicht. Aber nun kann ich mir auch die Postings von etlichen vergangenen Auswärtsspielen erklären, wo die Heimfans die Würzburger Gäste als unsportliche Rüpel darstellten. Da langen ein, zwei gröbere Einsätze (Fouls), ein bisschen Ausbuhen und Auspfeifen der Fans und schon wird, unterstützt durch die aufgeladenen Stimmung, in der subjektiven Wahrnehmung, aus einer Basketballmannschaft eine Ultimate Fighter Truppe. Klar, die Aktion von Burrell musste nicht sein und wurde auch entsprechend bestraft. Und dass der Oldenburger Neu-Headcoach Held ein T gekriegt hat, war auch gerechtfertigt. Abgesehen davon hat er in seinem Zwei-Reiher Anzug mit zu langer Hose eh schon keine allzu gute Figur gemacht, da lob ich mir die gutsitzenden s.Oliver* Anzüge unserer Verantwortlichen. Und wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass auch John Patrick verdammt viel an der Seitenlinie auf- und abspringt und sehr häufig mit den Schiris diskutiert.

Zusammenfassend war das Spiel, trotz des hohen Punkteunterschieds am Schluss, kein basketballerischer Leckerbissen. Als neutraler Fan würde man vielleicht sogar sagen, das war gestern Not gegen Elend. Man schaue sich nur die Wurfquoten an! 34,8% (WUE) gegen 23,5% (OLD), dann noch diverse Nicklichkeiten mit einem disqualifizierendem Foul und insgesamt 2 Rangeleien, viel Diskussion zwischen Schiedsrichtern, Trainern und Kampfgericht.....
Aber ich bin nicht neutral. 
Deswegen lautet mein Fazit: Es war kein schönes Spiel, aber die Art und Weise, wie unsere offensiv limitierte Mannschaft es hinbekommen hat, das Spiel als Team zu gewinnen und dabei den Gegner (offensichtlich auch mental) völlig auseinanderzunehmen, das hat mich gefreut und lässt für die Play-Offs hoffen.
Dass die erreicht werden, darüber mache ich mir eigentlich keine Sorgen mehr. Eher schon um die Platzierung, man möchte ja einen Gegner, der einem liegt.

Am Mittwoch gehts schon wieder in Berlin weiter, was gestern in der Halle irgendwie völlig unterging. Da wurde nur das Auswärtsspiel in München erwähnt, zu dem einige hundert Würzburger fahren werden. Ich freu mich schon auf mein erstes Auswärtsspiel der Saison.

Alba hat gerade einen Lauf (9 Siege in den letzten 10 Spielen). Wenn man sich das genauer ansieht, wirkt das gar nicht mehr so furchterregend, da sind nämlich je 2 Siege gegen Göttingen und Ludwigsburg dabei. Die Siege gegen "bessere" Gegner waren auch nicht alle so souverän. Ich sehe für die Baskets durchaus Chancen in Berlin, wenn es nichts wird, ist es aber auch nicht schlimm.

Zum Schluss möchte ich noch Ivan Elliott gute Besserung wünschen.
Ivan, if you read this: get well soon, keep your spirits up! I'm sure, you don't want to miss the playoffs.

* Will auch mal unseren Namenssponsor lobend erwähnen.

Sonntag, 4. März 2012

Spiel 25: Bonn vs. Würzburg

Die Würzburg Baskets gewinnen in einem Krimi im Telekom Dome zu Bonn mit 69 : 65. Ob da die vielzitierte Fanfreundschaft drunter leidet? Für uns auf jeden Fall ein großer Schritt Richtung Play-Offs, für Bonn ein herber Rückschlag. Vor dem Ticker ist sowas noch schlimmer als in der Halle zu erleben. Wird Zeit auch mal auf ein Auswärtsspiel zu fahren.
Im Gegensatz zu Mittwoch sind die Würzburger gut ins Spiel gestartet, gewannen das erste Viertel mit 17:23. Und auch zur Halbzeit lagen sie knapp in Front. Im dritten Viertel kamen die Bonner wieder ran und die Entscheidung fiel im Prinzip erst in der letzten Minute, Chris Kramer mit wichtigen Freiwürfen am Ende.
Der Einsatz des besten Assistgebers der Beko BBL, Jared Jordan, war bis kurz vor Tip-Off unklar, hat aber im Nachhinein doch gute 36 Minuten gespiel. Aber auch wie im Hinspiel haben wir ihn einiges unter seinem Saisonschnitt gehalten. Statt über 8 Assists machte er nur 4 und auch nur 7 Punkte. Mit unseren Guard-Terroristen kommt halt nicht jeder gut aus.
Auffällig ist, dass die Bonner 28 Mal von Downtown geschossen haben, aber nur 5 getroffen haben. Im Schnitt haben sie sonst knapp 21 Versuche bei einer Quote von 34%. Spricht für unsere Perimeter Defense, kein Bonner hat mehr als einen Dreier getroffen! 7 von 18 auf Würzburger Seite dagegen ist ein ganz ordentlicher Wert aus der Distanz. Harris durfte erneut ran und macht in 12 Minuten 10 Punkte, recht effizient, wie ich meine. Kramer wie schon des öfteren vor allem an der Freiwurflinie (5/6) am Schluss ganz wichtig.
Auch Jacobson heute wieder mit einem ganz guten Spiel (9 Pts, 3 Reb, 2, As), Topscorer mit 12 Punkten war aber Jason Boone. Aber auch sonst wieder eine ausgeglichene Verteilung was Punkte angeht. Auch Alex King (8 Pkt. , 9 Rebounds!) hat sich in Bonn wie zu Hause gefühlt. Er ist seit den letzten vier Partien deutlich im Aufwind und bekommt entsprechend Spielzeit.
Was mir langsam auffällt: In den letzten Spielen, die wir gewonnen haben, hatten wir trotzdem mehr Turnovers als der Gegner, heute schon wieder 18 (gegen 14 Bonner Turnover). Dafür 5 Würzburger gegenüber 2 Bonner Steals.
Der Kampf an den Brettern gewannen auch die Würzburger mit 44: 39 (vor allem defensiv besser), was den Außenstehenden verwundern könnte, wenn man bedenkt, wie klein unsere Lineups normalerweise sind. Auf der anderen Seite gar nicht verwunderlich, wenn man John Little und Chester Frazier mal hat springen sehen.

Es ist schön zu sehen, dass nun auch Auswärtsspiele kein Thema mehr sind, im Gegensatz zum anderen Aufsteiger (der musste sein, hihi) und das Team jetzt, wo es wirklich drauf ankommt, zeigt, dass es wirklich in die Play-Offs will und auch enge Spiele für sich entscheiden kann.

Auf jeden Fall ist der Spieltag aus unserer Sicht super verlaufen: Bremerhaven verliert knapp in Berlin (ein sehenswertes Spiel auf Sport 1), Oldenburg und Braunschweig patzten ebenfalls. Allerdings wurden die Artland Dragons in München richtig geputzt (97: 70!). Aber um die zu überholen, was Homecourt Advantage für die Play-Offs hieße, reichts noch nicht.
Und noch was für das Würzburger Fanherz: Bamberg verliert bei den Skyliners in Frankfurt (76:68), und das noch nicht mal knapp! Es sei ihnen gegönnt auch mal zu verlieren, aber in Frankfurt? Was war denn da los?

Donnerstag, 1. März 2012

Spiel 24 Würzburg vs. Tübingen

Hui, das war gestern mal wieder ein Spiel. Die Baskets gewannen eine spannende Partie mit 77:70, meiner Meinung nach war das beste Feierabendunterhaltung an diesem Mittwochabend.
Kurz vor TipOff wurde noch von Matze Bielek der Zug Richtung Play-Offs angekündigt, da blieb er gleich schon auf offener Strecke stehen, wie ein ICE im Winter. Mit einer Full Court Press, Marke John Patrick, verabreichte Tübingens Headcoach Igor Perovic den Baskets ihre eigene Medizin. Denen schmeckte die so gar nicht, was sich nach 1:38 im ersten Viertel mit einem Stand von 0:9 äußerte. Der Würzburger Spielaufbau kam eigentlich gar nicht zustande, und ich dachte nur, "Oh Gott, wird das heute wieder so ein verzweifeltes Dreier Geballere, weil man sich sonst nicht zu helfen weiß?". Nach dem ersten Würzburger Timeout kamen unsere Buben dann doch allmählich ins Spiel, Tübingen hielt sein anfängliches Defensivkonzept auch nicht lange durch.
Das zweite Viertel gewannen wir dann, ein Würzburger 9:0 Lauf  u.a. mit 2 schnellen Dreiern vom "Rückkehrer" Ricky Harris, legte dafür den Grundstein. Das und der Sprechchor von den Tribünen wird ihm hoffentlich geholfen haben, seine paar letzten DNP-CDs zu vergessen. Ich fand er war sehr bemüht auch eine anständige Verteidigung zu spielen.
Überhaupt war das Spiel von vielen Runs geprägt, nach der Halbzeitpause kamen die Baskets mit einem 11:0 Run aufs Feld, wo ich kurzzeitig dachte, dass die Tübinger nun innerlich schon aufgegeben haben. Dem war aber nicht so, zum Ende dieses Viertels sind sie wieder herangekommen.
Im Schlussviertel wurde es nochmal richtig eng, die Tigers über längere Zeit in Führung. Doch dann hat Chester Frazier mal so richtig Cojones gezeigt, das war ja fast schon jugendgefährdend: macht 7 Punkte straight und bringt Würzburg von 65:68 auf 72:70 Und als dann auch noch Little nach seinem (gefühlt ewigem) Gedribbel den Dreier versenkt hat, waren wir eigentlich durch. Da war aber viiiiieeeel Glück dabei!

Fäßchenmann des Abends wurde so zu Recht der Chester, trotz erneuter vier Turnover aus schlechten Pässen, zweitbester heute Kramer mit seinen kraftvollen Drives zum Korb. Dahinter Boone und Little. Harris wie gesagt ebenfalls ordentlich sowie King und Tomaszek für die Kürze ihrer Einsatzzeit auch gut.
Schade war, dass Kleber schon nach einer knappen Minute wieder raus musste, ich war eh schon verwundert, dass er bei so ner engen Kiste im zweiten Viertel überhaupt spielen durfte. Sollte wohl nur kurz King eine Pause verschaffen.
Der I.C.E. war kein großer Faktor, kam früh in Foulprobleme, weil er nach seinem zweiten Personal auch noch ein Technisches von Boris Schmidt bekam. Da muss er aber was sehr unanständiges gesagt habe, weil groß gestikuliert oder gemeckert hat er aus meiner Sicht nicht. Und dann wurde ihm auch noch ein Dreier aberkannt, weil er mit der Ferse auf der Seitenlinie gestanden haben soll. Einzig coole Aktion war sein beidhändiger Monsterblock.
Jacobson kam mir auch wieder recht langsam vor, kaum 20 Minuten gespielt: 2 Assists und Null Punkte (0 von 3 aus dem Feld), der schlechteste Würzburger an diesem Abend.


Zum blassgelben Dreigestirn muss ich auch mal wieder was sagen. Es wurde das ganze Spiel hindurch eine sehr kleinliche Linie gepiffen, beinahe jeder Körperkontakt wurde bestraft. Im Schlussabschnitt fand ich besonders zwei Fouls gegen John Little kurz hintereinander doch arg übertrieben.Und auch sonst gab es einige strittige Entscheidungen, die die Würzburger Schieberchöre zu neuen Höhenflügen ansetzen ließen.
Auswahl:
-  1.HZ :John Little bringt den Ball, wird aber schon vor der Mittellinie arg von zwei Schwaben bedrängt, dass er den Ball fast verliert-> Die gelben entscheiden auf "Schaufeln" und somit Schrittfehler für uns. Muss man nicht unbedingt pfeifen, vor allem, nachdem er von den Tübingern so bedrängt worden war, aber was solls.
- Andererseits kurz darauf hat Tübingen den Ball und der Spieler wird genauso bedrängt, und begeht dabei ein offensichtliches Doppeldribbel, der Pfiff bleibt aber aus. Hätte man dann genau so wie vorher handhaben und uns den Ball geben müssen.
- Ein weiterer Angriff der Tigers: der Ballführende wird von 2 Baskets an der Mittellinie so unter Druck gesetzt, dass er über die Mittellinie zurückspringt und...naja: ich bin mir nicht sicher, ob er den Ball nach vorne gepasst hatte, bevor er wieder den Boden berührte, oder ob es doch ein Rückspiel war.Viele Pfiffe von den Zuschauerrängen waren jedenfalls die Folge.
Dann gab es da noch Elliotts Dreierentscheidung (s.o.) und das Offensivfoul gegen Kramer, was die Würzburger Seele zum Kochen brachte.
Man sollte da auch als Zuschauer vielleicht mal sportlich fair drüber stehen und nicht noch in der Auszeit anfangen, die Refs runterzumachen. Die können doch auch nichts für ihre schlechten Augen, Absicht unterstelle ich da keinem.
Irgendein Armleuchter aus Block H hat dann noch gegen Ende des vierten Viertels auch nichts Besseres zu tun, als eine große Papierkugel auf das Feld zu schmeißen, die der von uns allseits hochgeschätzte Boris Schmidt gleich mal dem Technischen Kommissar als Corpus Delicti überreichte. Gibt so was automatisch eine Strafe von der Liga? Oder hätte man da jemanden treffen müssen, damits teuer wird?

Ach ja: Vielleicht kann der Hallensprecher zukünftig mal die Schiedsrichterentscheidungen genauer ansagen, d.h. nicht nur "Foul", sondern "Offensivfoul", "Technisches Foul", "Rückspiel", "Schrittfehler" usw. oder darf man das nicht? Hilft vielleicht auch dem Regelverständnis mancher Basketballneulinge unter den Zuschauern weiter.