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Donnerstag, 1. März 2012

Spiel 24 Würzburg vs. Tübingen

Hui, das war gestern mal wieder ein Spiel. Die Baskets gewannen eine spannende Partie mit 77:70, meiner Meinung nach war das beste Feierabendunterhaltung an diesem Mittwochabend.
Kurz vor TipOff wurde noch von Matze Bielek der Zug Richtung Play-Offs angekündigt, da blieb er gleich schon auf offener Strecke stehen, wie ein ICE im Winter. Mit einer Full Court Press, Marke John Patrick, verabreichte Tübingens Headcoach Igor Perovic den Baskets ihre eigene Medizin. Denen schmeckte die so gar nicht, was sich nach 1:38 im ersten Viertel mit einem Stand von 0:9 äußerte. Der Würzburger Spielaufbau kam eigentlich gar nicht zustande, und ich dachte nur, "Oh Gott, wird das heute wieder so ein verzweifeltes Dreier Geballere, weil man sich sonst nicht zu helfen weiß?". Nach dem ersten Würzburger Timeout kamen unsere Buben dann doch allmählich ins Spiel, Tübingen hielt sein anfängliches Defensivkonzept auch nicht lange durch.
Das zweite Viertel gewannen wir dann, ein Würzburger 9:0 Lauf  u.a. mit 2 schnellen Dreiern vom "Rückkehrer" Ricky Harris, legte dafür den Grundstein. Das und der Sprechchor von den Tribünen wird ihm hoffentlich geholfen haben, seine paar letzten DNP-CDs zu vergessen. Ich fand er war sehr bemüht auch eine anständige Verteidigung zu spielen.
Überhaupt war das Spiel von vielen Runs geprägt, nach der Halbzeitpause kamen die Baskets mit einem 11:0 Run aufs Feld, wo ich kurzzeitig dachte, dass die Tübinger nun innerlich schon aufgegeben haben. Dem war aber nicht so, zum Ende dieses Viertels sind sie wieder herangekommen.
Im Schlussviertel wurde es nochmal richtig eng, die Tigers über längere Zeit in Führung. Doch dann hat Chester Frazier mal so richtig Cojones gezeigt, das war ja fast schon jugendgefährdend: macht 7 Punkte straight und bringt Würzburg von 65:68 auf 72:70 Und als dann auch noch Little nach seinem (gefühlt ewigem) Gedribbel den Dreier versenkt hat, waren wir eigentlich durch. Da war aber viiiiieeeel Glück dabei!

Fäßchenmann des Abends wurde so zu Recht der Chester, trotz erneuter vier Turnover aus schlechten Pässen, zweitbester heute Kramer mit seinen kraftvollen Drives zum Korb. Dahinter Boone und Little. Harris wie gesagt ebenfalls ordentlich sowie King und Tomaszek für die Kürze ihrer Einsatzzeit auch gut.
Schade war, dass Kleber schon nach einer knappen Minute wieder raus musste, ich war eh schon verwundert, dass er bei so ner engen Kiste im zweiten Viertel überhaupt spielen durfte. Sollte wohl nur kurz King eine Pause verschaffen.
Der I.C.E. war kein großer Faktor, kam früh in Foulprobleme, weil er nach seinem zweiten Personal auch noch ein Technisches von Boris Schmidt bekam. Da muss er aber was sehr unanständiges gesagt habe, weil groß gestikuliert oder gemeckert hat er aus meiner Sicht nicht. Und dann wurde ihm auch noch ein Dreier aberkannt, weil er mit der Ferse auf der Seitenlinie gestanden haben soll. Einzig coole Aktion war sein beidhändiger Monsterblock.
Jacobson kam mir auch wieder recht langsam vor, kaum 20 Minuten gespielt: 2 Assists und Null Punkte (0 von 3 aus dem Feld), der schlechteste Würzburger an diesem Abend.


Zum blassgelben Dreigestirn muss ich auch mal wieder was sagen. Es wurde das ganze Spiel hindurch eine sehr kleinliche Linie gepiffen, beinahe jeder Körperkontakt wurde bestraft. Im Schlussabschnitt fand ich besonders zwei Fouls gegen John Little kurz hintereinander doch arg übertrieben.Und auch sonst gab es einige strittige Entscheidungen, die die Würzburger Schieberchöre zu neuen Höhenflügen ansetzen ließen.
Auswahl:
-  1.HZ :John Little bringt den Ball, wird aber schon vor der Mittellinie arg von zwei Schwaben bedrängt, dass er den Ball fast verliert-> Die gelben entscheiden auf "Schaufeln" und somit Schrittfehler für uns. Muss man nicht unbedingt pfeifen, vor allem, nachdem er von den Tübingern so bedrängt worden war, aber was solls.
- Andererseits kurz darauf hat Tübingen den Ball und der Spieler wird genauso bedrängt, und begeht dabei ein offensichtliches Doppeldribbel, der Pfiff bleibt aber aus. Hätte man dann genau so wie vorher handhaben und uns den Ball geben müssen.
- Ein weiterer Angriff der Tigers: der Ballführende wird von 2 Baskets an der Mittellinie so unter Druck gesetzt, dass er über die Mittellinie zurückspringt und...naja: ich bin mir nicht sicher, ob er den Ball nach vorne gepasst hatte, bevor er wieder den Boden berührte, oder ob es doch ein Rückspiel war.Viele Pfiffe von den Zuschauerrängen waren jedenfalls die Folge.
Dann gab es da noch Elliotts Dreierentscheidung (s.o.) und das Offensivfoul gegen Kramer, was die Würzburger Seele zum Kochen brachte.
Man sollte da auch als Zuschauer vielleicht mal sportlich fair drüber stehen und nicht noch in der Auszeit anfangen, die Refs runterzumachen. Die können doch auch nichts für ihre schlechten Augen, Absicht unterstelle ich da keinem.
Irgendein Armleuchter aus Block H hat dann noch gegen Ende des vierten Viertels auch nichts Besseres zu tun, als eine große Papierkugel auf das Feld zu schmeißen, die der von uns allseits hochgeschätzte Boris Schmidt gleich mal dem Technischen Kommissar als Corpus Delicti überreichte. Gibt so was automatisch eine Strafe von der Liga? Oder hätte man da jemanden treffen müssen, damits teuer wird?

Ach ja: Vielleicht kann der Hallensprecher zukünftig mal die Schiedsrichterentscheidungen genauer ansagen, d.h. nicht nur "Foul", sondern "Offensivfoul", "Technisches Foul", "Rückspiel", "Schrittfehler" usw. oder darf man das nicht? Hilft vielleicht auch dem Regelverständnis mancher Basketballneulinge unter den Zuschauern weiter.

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