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Montag, 19. März 2012

Spiel 28: München vs. Würzburg

Zurück vom Wochenendausflug nach München, leider mit einer Niederlage im (Fan-)Gepäck. Es scheint, dass sich die Bauermanntruppe langsam tatsächlich findet, im gestrigen 72:62 Sieg gegen uns, waren sie klar die bessere Mannschaft. Auch die individuelle Qualität einiger Bayernspieler konnte man in diesem Spiel sehr schön sehen, damit meine ich aber nicht die deutschen.*
Da gibt es wenigstens ein paar Leute, die mal einen popligen Mitteldistanzwurf treffen können. Das ist etwas, was ich bei unserem Spiel leider all zu oft vermisse.
Offensiv war es gestern wieder einmal sehr schwache Kost, was unser Buben dargeboten haben. Wenn sie verlieren macht das echt nicht so viel Spass, als wenn sie gewinnen. Ich bin ja wirklich ein großer Freund von guter Verteidigung, aber trotzdem muss man halt vorne auch etwas mehr zusammen bringen als von der Dreierlinie zu schießen und versuchen mit Gewalt am Korb abzuschließen.
Leider haben die Baskets auch in der Verteidigung das ein oder andere Mal ganz schön alt ausgesehen, der Ball ist bei den Bayern schön und schnell rotiert, so dass desöfteren ein Mann völlig frei zum Schuss kam.

Ein kurzer Blick auf die Statisktik:
Würzburg schießt 33% aus dem Feld, davon 3/17 (17,6%) von Downtown, dagegen trafen die Bayern 44,4% aus dem Feld bei 7 von 16 Dreiern, für diese Perimeter-Defense gibts maximal ne 3-.  Ganz gut wiederum der Würzburger Job am offensiven Glas. Wenn man aber so wenig trifft, ist es fast kein Wunder, dass soviele Abpraller im Angriff anfallen. Zwölf Würzburger Turnover sind auch kein Zeugnis überragender Ballsicherheit, aber immerhin weniger als 16 bayerische Ballverluste.

Interessanterweise haben wir sogar fünf Freiwurfversuche mehr gehabt als Bayern, die gefühlte Quote lag bei 30, im Endeffekt waren es aber doch 65,5% (19 von 29), so lala. Alleine Jason Boone hat 5 seiner 8 Freiwürfe vergeigt und auch sonst war es nicht sein allerbester Tag, jede Menge vertändelte Baby-Hooks oder Post-Up Moves. Rob Tomaszek hingegen, war nach seiner Einwechslung wesentlich effektiver, hat sich aber verletzt, so dass er nicht mal 5 Minuten spielen konnte. Damit war unser Frontcourt dann wortwörtlich entsprechend dünn: Maxi Kleber wurde von Troutman nach Belieben herumgeschoben und auch Clay fehlt ein bisschen Masse um gegen die Trout- und Homänner (beide mit Double-Double) mitzuhalten. Alex King tat sein Bestes, aber nach gutem Auftakt sah man von ihm dann auch nicht mehr viel. Ivan Elliott und seine Gefährlichkeit von draußen hätten wir gestern sicher gut brauchen können, auch um die Münchner Bigmen mal etwas aus der Zone zu locken. Ein Jason Boone ist halt nur in einem 2 Meter Radius vom Korb gefährlich. So aber konnten die sich darauf konzentrieren die Zone zu bewachen, und wenn mal ein Würzburger (Kramer, Frazier, Little) angeflogen kam, war das nur selten erfolgreich.

Fatal sicher auch die drei schnellen Fouls von Little nach 4(?) Minuten, womit die Rotation auf den Guard-Positionen, ebenso wie die Verschnaufpausen, entsprechend kleiner wurden. Außer Topscorer Ricky Harris (13 Pkt), der einmal 7 Punkte in Folge erzielte, konnte keiner der "Guard-Terroristen" entscheidende Akzente setzen.
So gelang nach dem recht guten Anfangsviertel nur noch wenig, das zweite Viertel war grauenhaft. Erst im Schlussabschnitt wurde es noch mal "eng", wenn man bei 15 Punkten Differenz von eng reden kann. Schlussendlich war der Bayernsieg aber nicht mehr in Gefahr.

Und an alle, die sich gefragt haben, warum in den letzten 30-20 Sekunden nicht gefoult wurde, um doch noch den direkten Vergleich zu gewinnen: Bei court-vision.de hat John Patrick genau das bestätigt, was ich mir da gestern schon gedacht habe: Er ist auch nicht scharf auf den fünften Tabellenplatz. Denn damit bekommt man Artland in der ersten Runde und Bamberg in der zweiten!
Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich uns in der ersten Runde auch nur Außenseiterchancen einräume. Offensiv hängen wir zu stark von den Distanzschützen ab, defensiv davon, wie die Schiris pfeifen.
Am liebsten wäre mir Ulm, da ist die Auswärtsfahrt nicht so weit.

Zum Drumherum
Also von innen ist der Audidome keine schlechte Halle, obwohl doppelt so groß wie die sOA, wirkt sie relativ gemütlich, muss an dem 70e Jahre Charme liegen. Schon Wahnsinn, was in München so alles möglich ist. Da steigen die Bayern auf und suchen eine größere Halle, weil die Olympiaeissporthalle zu klein ist: "Ach ja, da steht noch die Rudi-Sedlmayer-Halle rum, die seit Jahren eigentlich keiner mehr braucht. Naja, renovieren wir das Ding ein bißerl, schon haben wir eine schöne Halle für über 6000 Leut'."

- Allerdings ist es tatsächlich so gewesen, dass ich es in der Halbzeitpause nicht geschafft habe mir etwas zu trinken zu kaufen, so lang waren die Schlangen, so langsam waren die Verkäufer. Organisatorisch nicht erstliga-reif!
- Als Scoreboard dienen vier Leinwände, rundherum an den Wänden verteilt , die zumindest vom Gästeblock aus (und sicher auch aus anderen Blickwinkeln) nicht optimal ablesbar sind. Hatte ich da nicht mal was von BBL Auflagen gelesen, dass es ein Scoreboard geben muss, an dem der Spielstand das ganze Spiel über abgelesen werden kann? Gilt wohl erst nächstes Jahr...
- Die Stimmung stammt zu großen Teilen (wie ja anscheinend teilweise auch in der Allianz Arena) aus der Konserve! Das war die größte Enttäuschung überhaupt, sowas sollte echt verboten werden, Publikumsgeräusche vom Band abzuspielen. Naja, obwohl,... bei uns wird ja auch gerne die Soundanlage bis zur Schmerzgrenze aufgedreht, um die Gästefans zu übertönen. Aber da ist es entweder Musik oder die schlecht ausgepegelten Werbespots. Pfiffe und Applaus dagegen sind in Würzburg immer live. Deswegen kann ich auch nur schlecht was zum Münchner Publikum sagen, auch weil es bei uns im Gästeblock durchgehend laut war, gleichwohl zum Ende hin etwas ruhiger.Im SD berichten einige Münchner vom ruhigen Würzburger Fanblock. Wurden wir da auch mit Musik übertönt? Oder gar Antischall?
- In der Halbzeit bespaßte der "Original" Milli Vanilli Sänger das Publikum, also der der damals echt gesungen hat, nicht der, der nur so getan hat.
- Als der Fanclub bei ca.20 Punkten Rückstand das "Wir holen die Meisterschaft..." Lied anstimmte, kam ich mir echt verarscht vor. Was sollte das denn?

* Jagla z.B: müsste sich nach einem Bayernspiel eigentlich nicht mal duschen, so wenig spielt der. Aber damit seine Klamotten hinterher wenigstens etwas verschwitzt sind, darf er ein paar Kilometer auf dem Ergometer fahren, während die Amis ihren Job machen.






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