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Donnerstag, 19. Januar 2012

Fazit zur Hinrunde

Zwar ist die zweite Saisonhälfte schon angebrochen, aber da diese Woche erst der "All-Star-Break" ansteht, vertreibe ich mir mal die Zeit damit, ein kurzes Fazit über unsere Premierensaison im Basketballoberhaus zu ziehen.
Wir stehen nach 18 Spielen auf einem grandiosen 7. Platz, d.h. ein Play-Off-Platz!
Wer hätte das je zu träumen gewagt, dass der "andere" Aufsteiger mit seinem geringen Budget so gut mithalten kann und sogar am großkopferten FC Bayern vorbeizieht (und sogar im direkten Vergleich)? Ich denke, die meisten, halbwegs realistischen Fans, wären mit allem außer Platz 18 und 17 schon zufrieden gewesen.
Ich habe ja hier schon einige Prognosen gewagt, die wenigsten wurden wahr, glücklicherweise bin ich ja eher realistisch-pessimistisch veranlagt, was mein Fan-Dasein anbelangt. So wurde ich öfter positiv als negativ überrascht.
Ein kurzer Rückblick:
Spiel 1:Die  Saison- und gleichzeitig Heimpremiere gegen Trier, einen Gegner aus dem vermeintlichen Mittelfeld, gelang wunderbar.
Dann gleich weiter zum ersten Auswärtsspiel und Gießen, was dann auch gleich der erste Auswärtssieg war. Leider auch der einzige im Jahr 2011.

Es folgte das Skandalspiel von Frankfurt, die Schmach in der Ballsporthalle, die Schande von Höchst,.... Ein sog. nicht-zielgerichteter Pfiff bescherte den Baskets drei eigentlich ungültige Punkte plus Freiwürfe und 2 weitere Punkte als Strafe gegen Coach Patricks "irregulären" Protest. Das Spiel ging mit 80:78 verloren. Im Nachhinein hieß es, dieser "nicht-zielgerichtete" Pfiff war nicht spielentscheidend. 80 -7 Punkte, das soll nicht spielentscheidend sein? Do the math!

Dann das Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn, die nach fünf Spieltagen ungeschlagen in der s.Oliver Arena aufschlugen und... untergingen. Unsere Defense war die erste, die den "rosa Riesen" Paroli bieten konnte, haben sicher nur die Optimisten erwartet.

Die Woche darauf, der nächste Kracher: Ulm. Die sind die Überraschungsmannschaft der Saison und spielen von Anfang an oben mit. Eine knallharte Defensivschlacht, die unsere Baskets mit etwas Glück in der letzten Sekunde gewannen. So muss das sein!

Ab da ging es einem einfachen Muster nach: Daheim gewinnen, auswärts verlieren.

Bis endlich das große Frankenderby kam. Der deutsche Meister und erneuter Anwärter auf die Meisterschaft kam zu Gast und beendete leider unsere 31 Spiele lange Heimsiegserie. Trotzdem war das eine weitere Steigerung, auch was Intensität und Stimmung im Publikum anbelangte. Die Baskets nahmen den Kampf zwar an und hielten gut mit, man konnte aber sehen, warum Bamberg Doppel-Double-Gewinner ist. Die konnten einfach noch einen Gang höher schalten und den Sack zumachen. Egal, Spiel war trotzdem geil.

Zwei Wochen später schon der nächste vermeintliche dicke Brocken: unser Mitaufsteiger FC Bayern kam in die Stadt, Sport1 und Frank Buschmann im Schlepptau. Von mir ein paar Wochen vorher als einziger der drei großen Bs als schlagbar, nach unserer erneuten Auswärtspleite in Hagen aber dann doch als Favorit dieser Partie eingeschätzt. Was Dirk Bauermann und Ulis Millionentruppe aber vergessen hatten, war ein Rezept gegen die Baskets-Defense und ihre Einstellung. Laut Buschmann spielten die Würzburger mit mehr Herz! Für uns Basketsfans war damit schon am 23.12. Bescherung! Einige Basketball-Ästheten lästerten dank der TV-Übertragung hinterher im Internet über unseren angeblich so hässlichen "Prügelbasketball", aber die haben ja keine Ahnung! Wer körperloses Spiel will, soll zum Schach oder zumindest zum Affentennis Volleyball.

Dann, am 02. Januar 2012 kam der nächste Contender, ALBA Berlin. Die wenigsten erwarteten hier eine große Überraschung, am wenigsten scheinbar die Berliner. Das bis dato beste Spiel der Baskets in der Saison stand an: Ein, für unsere Verhältnisse, Schützenfest der guten Laune spielte sich auf dem Parkett ab, der Vizemeister wurde mit 19 Punkten Differenz zurück nach Preußen geschickt. Wahnsinn. Berlins Manager Baldi wusste im Anschluss sein Team nur mit ungerechtfertigten Anschuldigungen gegen die ach so schlimme Spielweise der Baskets und das 84:65 zu verteidigen.
Mit diesem Schub an Selbstvertrauen musste es mit dem Auswärtssieg in Tübingen einfach klappen, was es dann auch tat. Die Hinrunde wurde damit auf dem siebten Platz mit einem Record von 10:7 Siegen beendet. Hätten wir in Frankfurt berechtigterweise gewonnen, hätte das sogar die Qualifikation für die BBL-Pokal Quali bedeutet.

Coach Patrick nahm nach dem Tübingen Sieg erstmals öffentlich das Wort Playoffs in den Mund und auch die Geschäftsführung sprach von einer durchaus möglichen Übererfüllung des ausgegebenen Saisonziels Klassenerhalt.

Mit diesem Momentum hätte es eigentlich ein Leichtes sein sollen, die Frankfurter in der s.Oliver Arena zu besiegen. Leider kam es anders. Sogar ich alter Miesepeter hatte einen Sieg fest eingeplant, aber das Spiel war sehr verkrampft, die Würfe fielen bei den Baskets einfach nicht. Es war aus meiner Sicht einfach ein schlechtes Spiel und nicht nur das Team war vom Ergebnis enttäuscht, sondern auch viele Fans. Und so kam es, dass ein Großteil der Zuschauer (ich eingeschlossen) recht schnell nach dem Abpfiff die Halle verließ, ohne sich beim Team für das Geleistete zu bedanken.
Das trat u.a. im SD Forum dann eine Diskussion über überhöhte Erwartungen, Schönwetterfans und einen beleidigten Fanclub los, die auch das Management der Baskets verfolgte. Bei der neuesten Folge s.Oliver Baskets-TV ärgerte sich besonders Geschäftsführer Jochen Bähr über das Verhalten mancher Zuschauer bzw. die Äußerungen im Internet. Dazu ein paar Gedanken von mir.


Sehr geehrter Herr Bähr, sehr geehrtes Management und Team der s. Oliver Baskets,
bitte nehmen Sie sich die Kritik der Internet- bzw. Forenuser nach der Heimniederlage gegen Frankfurt nicht so zu Herzen.
Ich bin mir sicher, dass keiner, der etwas Grips hat, Sie, also das gesamte Projekt s.Oliver Baskets damit kritisieren will. Ganz im Gegenteil. Was hier in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft wurde, verdient nicht nur die Hochachtung und Dankbarkeit aller Basketballfans in Würzburg und Umgebung sondern auch den Respekt aller anderen Basketballstandorte im Land!
Man sollte sich freuen, dass die Leute sich so viel Gedanken um ihre Mannschaft machen. Sie, Herr Bähr sagen ja selber, dass Sie nicht gerne verlieren, welcher Sportfan tut das schon? Da sollten Sie uns Fans einfach mal diskutieren lassen. Das gehört doch zum Sport einfach dazu, dass es nach einer Niederlage alle besser wussten und besser gemacht hätten ;-)
An der bisherigen Saisonleistung, dem Teamgeist und Kampfeswillen, kann kein vernünftiger Mensch etwas auszusetzen haben. Aber wenn ein Fan mal der Meinung ist, dass ein Spiel nicht gut war, ist das sein gutes Recht. Und solange er beim nächsten Spiel wieder in die Halle kommt, ist doch alles OK:
Der Kartenvorverkauf am letzten Montag lief doch wie gewohnt. Nach gut zwei Stunden war ausverkauft.
Da können die Fans ja so enttäuscht und verärgert gar nicht sein.

Ich bin sicher, dass wir noch einige Gelegenheiten haben werden, das Team zu feiern. Und den Umgang mit Heimniederlagen müssen wir halt erst wieder lernen.

Ich freue mich jedenfalls auf die restliche Saison und auch auf ein paar Auswärtsspiele, die zu besuchen ich vorhabe.
In diesem Sinne:
Auf geht's die s.Oliver Baskets!





1 Kommentar:

  1. Sehr schöne Zusammenfassung. Trifft die hervorragende Vorrunde der Baskets sehr gut.

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