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Dienstag, 3. Januar 2012

Spiel 16: Würzburg vs. Alba Berlin

Wow, wow, wow. Unfassbar was gestern in der sOA passiert ist. Da geht man nach der vorhergehenden, erneuten Auswärtspleite gegen Bremerhaven ohne große Erwartungen zum Spiel und dann machen die Baskets Alba mit 84:65 aber sowas von nieder. Der Hammer! Den Vizemeister mit 19 Punkten zu besiegen, da gehört schon was dazu.
Gleich zwei Topscorer mit 20 Punkten. Ricky Harris und Jason Boone!
Den letztjährigen MVP DaShaun Wood mit über 38 Minuten Spielzeit bei 6 Punkten zu halten, war eine erneute Glanzleistung der Würzburger Defense. Außer Heiko Schafartze (der heißt doch so, oder Matze Bielek?), mit 22 Punkten bester Albaner, hat kaum einer aus der 8-Millionen-Truppe großartig Widerstand geleistet. Haben wir Silvester ein bisschen zu viel gefeiert oder was?
Von Anfang an haben die Baskets, wie schon gegen den FCB, den Berlinern ihre Spielweise aufgezwängt. Hautenge Verteidigung, die Berlin 19 Turnovers kostete und nur wenige frei Würfe zuließ. 
Nach dem ersten Viertel stand es 11:15 und ich habe mich schon wieder auf maximal 50 Würzburger Punkte eingestellt. Optimismus setzte da auch noch nicht ein, auch wenn wir nur 4 Punkte zurück lagen, ich habe eigentlich dauernd erwartet, dass die Berliner ihre individuelle Klasse auspacken, so wie es die Bamberger gemacht haben. Aber dazu kam es nicht.
Im zweiten Viertel hatte Berlin schon nach 2 Minuten die Foulgrenze erreicht, wobei Würzburg sich da auch bei den Schiris bedanken darf. Ausgenutzt wurde es von Coach Patrick aber nicht. Ab da hätte man ständig den Ring attackieren müssen, in der Erwartung, dass Berlin nicht so hart eingreift und man leichte Punkte erzielt, oder dass man zumindest die Berliner richtig in Foultrouble bringt. Aber nein, es wurde weiterhin "normal" gespielt, d.h. es wurden auch fleißig Dreier geworfen. Gott sei Dank saßen die Dreier mit einer Quote von 8/20 über das gesamte Spiel bei Würzburg ordentlich, es waren auch nicht so viele Versuche wie zuletzt (32 in BHV). Das Viertel wurde trotzdem mit 24 zu 18 gewonnen.
Schließlich kam das dritte Viertel und da ging dann richtig der Punk ab! 23:9 für die Baskets!!!! Unfassbar.
Trotzdem konnte man sich immer noch nicht sicher sein, dass der Sieg im Sack ist. Aber auch im vierten Viertel konnten die Hauptstädter diesen Rückstand nicht mehr gutmachen, auch wenn es mit 26:23 wieder besser lief.
Die Mannen in Blau machten sich schließlich völlig zur Lachnummer, als sie 1:10 vor Schluss nach einer Würzburger Auszeit und 15 Punkten Rückstand die Verteidigung verweigerten und Kramer Jacobson ohne Gegenwehr einen Layup Dunk gestatteten. Das Würzburger Publikum kommtenierte das entsprechend ("Scheiß Verlierer!").
Was sollte das? Ich denke nicht dass das eine beleidigende Aktion von Patrick war, sondern vielleicht wollte er seinen Männern noch mal kurz eine Verschnaufpause geben. Außerdem kann es bei dieser ausgegelichenen Liga in der Abschlusstabelle auf ein paar Körbe ankommen, so dass es schon Sinn macht, bis zur Schlußsirene "richtig" zu spielen. Und mit ein paar schnellen Dreiern können aus 15 Punkten schnell wieder 5 werden.
Als dann Sven Schultze nach dem Abpfiff noch auf Jacobson los ging, hatte Alba seinen Kredit bei den Würzburger Fans vollends verspielt. Das kann aber kein Grund sein, Klatschpappen auf die Berliner zu werfen, auch wenn sich da sicher keiner dabei verletzen kann (körperlich zumindest). Das will ich beim Basketball nicht mehr sehen. Genausowenig, wie andere Gegenstände aufs Spielfeld zu schmeißen, weil einem die Schiedsrichtererntscheidungen nicht schmecken. Das fehlt noch, dass wir wegen so ein paar Deppen auf der Tribüne eine Strafe bekommen. Geht lieber zum Fussball!
Größter Lichtblick bei diesem Spiel für mich: Jason Boone. Der wurde gestern so gut ins Spiel eingebunden, wie noch bei keinem (Heim)-Spiel in dieser Saison, das muss in Zukunft öfter passieren.Wie gut wäre er, wenn er seine Freiwürfe besser treffen würde! Harris zu Recht gestern der Fäßchenmann, seine Shooter-Qualitäten sind ja bekannt.
Sehr erfreulich war natürlich die Einsatzzeit von Maxi Kleber, gleich der erste Wurf ein high-arching Jumpshot, sauber eingenetzt. Das freut das Würzburger Herz. Noch schöner wäre es gewesen, wenn am Schluss auch der Brazzo noch eine Minute hätte spielen dürfen. Aber weil bis zum Schluss nur Spieler aus der Stammrotation auf dem Feld waren, kann man vielleicht schon einen gewissen Respekt John Patricks vor dem Berliner Kader erkennen.
Elliott zwar mit nur 9 Punkten, aber gleich zu Beginn drei starke Defensiv-Aktionen. So ein Opa hinter mir rief die ganze Zeit, dass er ausgewechselt gehört, der hat ja mal richtig Ahnung! Der bewertet einen Spieler auch nur nach der Anazhl seiner Punkte.
Auf der Schattenseite: das Spiel von Jacobson. Man munkelt ja von gesunheitlichen Problemen, weiß nicht ob was dran ist. Aber in den letzten paar Wochen hat er nicht das gezeigt, was er drauf hat, zu Saisonbeginn deutlich besser. Hat auch nur gute 18 Minuten gespielt.
Insgesamt finde ich die Verteilung der Spielminuten im gestrigen Spiel sehr gut. Auch wenn vielleicht ein bisschen oft gewechselt wird. Nur Boone hatte über 30 Minuten, in letzter Zeit hat er seine Fouls echt im Griff.
Von den, zumindest in Wüzburg so genannten "drei großen Bs" hat man zwei geschlagen, wer hätte das gedacht. Ich nicht. Umso besser schmeckt dieser Sieg, oder um Clyde Drexler zu zitieren: "How sweet it is! "

Nach so einem krassen Spiel muss jetzt endlich mal wieder ein Auswärtssieg her. Tübingen muss fallen!



1 Kommentar:

  1. Nach so einem Spiel wird es mal wieder Zeit für einen Kommentar auf diesem aus Würzburger Sicht sehr informativen Basketball-Blog :-)

    Das dritte Viertel war das bisher beste an Basketball, was ich auf einem Würzburger Parkett zu sehen bekommen durfte. Über den bisherigen Saisonverlauf gesehen bin ich echt beeindruckt von unserem Teamgeist, dem Einsatzwillen und der Kampfbereitschaft. Dass mit dieser Mannschaft immer wieder aufs Neue teilweise hochbezahlte, sehr viel erfahrenere und individuell sicherlich überlegenere Teams mit einer Niederlage nach Hause geschickt werden, hätte ich mir mit dem Kauf der Dauerkarte auch nicht träumen lassen.

    Die Auswärtsschwäche stört mich zu diesem Zeitpunkt gar nicht so sehr (am Live-Ticker dann doch wieder :-)), man muss sich nur einmal ausrechnen wo wir uns mit dem ein oder anderen Auswärtssieg zusätzlich aufhalten könnten.

    Ich bin ja mal gespannt, ob die Spieler dieses Niveau bis zum Ende der Saison halten können. Laut Trainer ist es sein Ziel, die beste Leistung seines Teams nicht am Anfang sondern am Ende der Saison abrufen zu können. Und wenn dann noch ein Playoff-Platz zu Buche steht, ...

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