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Sonntag, 15. April 2012

Spiel 32: Würzburg vs. Giessen

Das war sie also, die letzte Partie der regulären Saison im Premierenjahr 2011/12. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal den BBL Spielplan betrachtete, ging ich davon aus, dass das Heimspiel gegen Giessen am 14. April 2012 auch das letzte Spiel in der s.Oliver Arena bis zur Vorbereitung 2012/13 sein würde, d.h. ab da nur noch Basketball auf Sport1. Aber weit gefehlt! Wie schon lange bekannt, sind wir in die Playoffs eingezogen, jetzt dürfen wir mal gespannt sein, gegen wen es in der ersten Runde gehen wird, zwei Auswärtsspiele stehen ja noch an.
Der gestrige 68:57 Sieg kam dann doch nicht so einfach zustande, wie es viele Zuschauer und Hallenanimateur Matze Bielek ("Wollen heute die 100 knacken..") sich nach der ersten Hälfte vorgestellt hatten. Nachdem das erste Viertel mit 21:19 relativ ausgeglichen gestaltet wurde und es stark nach einem, für Würzburger Verhältnisse, High-Scoring Game aussah, knüppelte die Baskets Defense im zweiten Viertel die Giessener mit 26:5 nieder! Würzburg mal wieder mit einer richtig guten Ausbeute von Downtown. Das muss es ja gewesen sein, dachte man sich und ging beruhigt in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel jedoch, schafften es die 46ers die gemeine Würzburger Fanseele zumindest soweit zu beunruhigen, dass auch auf normale, harte Fouls massiv überreagiert wurde, weil da doch wieder die Angst war, man könnte die als sichergelaubte Partie doch noch verlieren. So ging dann die zweite Hälfte mit 21:33 nach Giessen, wovon sich  die 46ers aber auch nichts kaufen können im Abstiegskampf.

Zum Fäßchenmann des Tages wurde, zur Freude der Fans,  Maxi Kleber (12 Pkt, 4 Reb) gewählt, der eine ähnlich gute Leistung wie gegen Mittwoch zeigte, darunter zwei Alley-Hoop- Dunks! Beste Punktausbeute aber bei Jermaine Bucknor, mit 16 der heute besonders von draußen (4/6 3FG) ein gutes Händchen hatte.
Etwas blaß hingegen blieben Ricky Harris, der schon länger keine gute Shooting Night mehr hatte und auch Rob Tomaszek. Der zuletzt ebenfalls gut aufspielende King bekam ein paar Minuten weniger als in den letzten Wochen (zugunsten von Maxi), Ivan Elliott zwar wieder in der Lineup (Jacobson in zivil, konnte keine gravierenden Auswirkungen wegen seinem Fehlen feststellen) aber ohne Spielzeit. Der Rest mit der gewohnten Leistung. Einzig die Freiwurfquote ließ wieder zu wünschen übrig, das wird sich dieses Jahr auch nicht mehr ändern.

Die Schiris einigermaßen unauffällig, zwei Szenen möchte ich trotzdem aufführen:
1. Der ballführende Little wird von einem Giessener geschubst und verliert dadurch den Ball. Der fällige Foulpfiff bleibt jedoch aus. "Na gut", denkt sich Little, "nehm ich den Ball halt wieder auf und dribbel weiter". Denkste: Jetzt pfeift der Ref, der zuvor das Foul nicht gepfiffen hat: Doppeldribbel! Manchmal kann man aus Verzweiflung echt nur in seine Klatschpappe beißen.

2. Das Spiel ist entschieden, nur noch ein paar Sekunden auf der Uhr: Giessen im Angriff, der Ball rollt auf den Boden, ein Giessener steigt gewissermaßen auf den Ball bzw. kickt ihn (alles zwar unabsichtlich), aber so eine offensichtliche Fuß-Situation hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Der Pfiff bleibt aus. Wie gesagt, das Spiel war entschieden, aber in der ersten deutschen Profiliga erwarte ich schon, dass so was trotzdem gepfiffen wird, genauso wie jedes (aus meiner Sicht überflüssige) stop-the-clock-Foul der Giessener in der letzten Minute noch gepfiffen wurde. (Hat Coach Harmsen echt geglaubt, er kann noch was reißen?).

Möchte auch mal was zum Thema Cheerleading loswerden: Generell könnte ich sicher auch damit leben, wenn es in den Spielpausen ohne Unterhaltung zuging, aber irgendwie gehört das halt dazu. Aber langsam kann ich die Lasers nicht mehr sehen. Sie haben sich in den letzten Jahren zwar vermehrt, aber nicht wirklich verbessert. Wenn ich ihnen von der Tribüne aus zuschaue, ist die stärkste Emotion, die sie bei mir wecken Mitleid. Bei fast allen Cheerleadern habe ich das Gefühl, sie wären lieber irgendwo anders, anstatt in der s.Oliver Arena vor 3000 Zuschauern. Mir ist klar, dass sie sicher hart trainieren und dass das Tanzen und Menschenpyramidenbauen anstrengend sein muss. Aber wenn man diese Anstrengung mit einem Gesichstausdruck wie drei Tage Regenwetter nach außen transportiert, weiß ich nicht, ob das beim Publikum den gewünschten Effekt erzielt.
Da sind mir mittlerweile die Tänzer von Kenny's Dance School weitaus lieber, die rennen aufs Feld, brauchen keine 30 Sekunden, damit sie endlich im Takt ihre Choreografie abfackeln können, sondern legen sofort los. Die Tanzbewegungen schauen hundert mal besser und flüssiger aus als bei den Lasers und sie haben dabei ein Lachen auf den Gesichtern. Denen nehme ich zumindest ab, dass sie Spaß dabei haben.

Übrigens ein Großes Danke an das Management für das Engagement der Band "The Mustard Tubes". Absolut coole Indie-Mucke, genau mein Geschmack, höre mir gerade zum zweiten Mal ihre Debut-CD an, die ich gestern noch vor Ort mitgenommen habe. Hör ich da ein bisschen Bloc Party raus (Historical - Helicopter?) Mein Favorit bisher: Incomplete.
Am Montag, 16.04.12 sind sie auch im Café Cairo zu bewundern.

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